Bundesliga (D)

Es geht auch anders: Barreiros Versöhnung mit Referee Jablonski

Ärger über Strafstoß, aber "wir beide haben uns verstanden"

Es geht auch anders: Barreiros Versöhnung mit Referee Jablonski

Aufarbeitung: Der Mainzer Leandro Barreiro (Mi.) im Gespräch mit Schiedsrichter Sven Jablonski.

Aufarbeitung: Der Mainzer Leandro Barreiro (Mi.) im Gespräch mit Schiedsrichter Sven Jablonski. IMAGO/Jan Huebner

Als gerecht empfindet Leandro Barreiro den im Duell mit dem FC Augsburg (3:1) gegen ihn verhängten Handelfmeter immer noch nicht. "Der Ball kam über mich, ich bin gesprungen und habe mich dabei gedreht", schildert der Mainzer Mittelfeldspieler die Situation in der 26. Minute. "Ich habe es mir auch am Fernseher noch mal angeschaut: Beim Sprung sind die Arme eben nicht am Körper angeklebt - und er (Ermedin Demirovic, Anm. d. Redaktion) köpft mir an den Arm."

Die Augsburger haben Druck gemacht.

Leandro Barreiro

Noch dazu aus kurzer Distanz. Die Pfeife von Schiedsrichter Sven Jablonski blieb zunächst stumm. "Ich dachte, es würde den Elfmeter nicht geben", blickt Barreiro zurück, "doch die Augsburger haben Druck gemacht, er hat sich die Szene dann draußen angeschaut und doch Strafstoß gegeben." So weit, so unbefriedigend für den Profi aus Luxemburg.

Eine Aufarbeitung mit Vorbild-Charakter

Allerdings: Wie Barreiro und Jablonski das Geschehen hinterher gemeinsam aufarbeiteten, darf wohl getrost als beispielhaft bezeichnet werden. "Ich habe in der Halbzeitpause noch mal mit dem Schiedsrichter gesprochen, dieser Austausch war sehr positiv", berichtet der Mainzer Profi. Nach dem Schlusspfiff wurde die Fachdebatte dann sogar noch fortgesetzt. "Wieder sehr respektvoll", versichert Barreiro, "er hat mir seine Sichtweise erklärt, ich habe ihm meine erklärt. Mir war es einfach wichtig, mit dem Schiri gut darüber reden zu können. Das macht die Angelegenheit für mich als Spieler zumindest etwas angenehmer."

Bundesliga, 20. Spieltag

Zumal Jablonski die Argumentation akzeptiert habe, "dass ich in dieser Situation nicht viel anders machen kann", sagt Barreiro. "Der Schiri versteht das. Er hat mir dann erklärt, was die Regelauslegung vorsieht. Das verstehe ich auch. Obwohl diese Auslegung meiner Meinung nach wenig Sinn macht. Doch darauf haben weder der Schiri noch ich Einfluss."

Barreiros Fazit des Dialogs mit Jablonski: "Wir beide haben uns verstanden." Ließe sich das in der Kommunikation zwischen Referees, Profis und Vereinsvertretern regelmäßig so festhalten, wäre bereits viel gewonnen. 

Thiemo Müller

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