Bei Real stand Toni Kroos wieder in der Startelf, der Weltmeister von 2014 war bereits beim 4:2-Erfolg im Pokal gegen Girona eingewechselt worden . Nicht von Beginn an dabei waren hingegen unter anderem Marcelo, Bale und Isco, sie nahmen allesamt auf der Bank Platz.
Besser hätte die Partie für Real kaum laufen können. Espanyol war nach zwei Liga-Pleiten in Folge vor allem in der Defensive die Verunsicherung anzumerken. Modric spazierte in aller Ruhe bis in den Strafraum, ohne angegangen zu werden. Keeper Lopez parierte zwar dessen Außenristschuss, Benzema staubte aber erfolgreich ab - 1:0 Real, gerade mal drei Minuten waren da gespielt.
Damit hatte Reals bester Torschütze der Saison getroffen, der zweitbeste zog in der 15. Minute nach: Nach einer kurzen Ecke brachte Modric die Flanke nach innen, im Rückwärtslaufen köpfte Ramos das Leder per Bogenlampe ins lange Eck. Klasse Timing des Abwehrchefs - sein fünfter Saisontreffer.
Espanyol schon geschlagen? In der Tat wirkten die Katalanen ein wenig hilflos, doch dann machte Leo Baptistao Dampf. Seinen Flachschuss aus spitzem Winkel ins kurze Eck parierte Real-Keeper Courtois, die anschließende Ecke wussten die Königlichen zunächst zu klären. Dann aber fälschte Vazquez einen Schuss aus der zweiten Reihe unglücklich in die Füße von Baptistao ab, der aus guter Position wuchtig abzog und auf 1:2 verkürzte (25.).
Im Anschluss taten sich die Teams lange nicht mehr weh, alles deutete auf die knappe Führung zur Pause hin. Doch Madrid setzte noch einen drauf: Auf der linken Außenbahn nahm Benzema den Ball an und passte in die Mitte auf Vinicius, der das Leder irgendwie zurück zu Benzema bugsierte. Der Angreifer zielte mit der Innenseite aus 15 Metern ganz genau und machte Saisontreffer Nummer zehn perfekt. Beim Flachschuss ins lange Eck zum 3:1-Pausenstand war Lopez chancenlos.
Ramos muss passen - Espanyol verzweifelt an Benzema
Der zweite Abschnitt begann allerdings ohne Abwehrboss Ramos, er hatte sich bei einem Zweikampf Mitte der ersten Halbzeit verletzt. Nacho übernahm die Position neben Varane. Das Duo wurde kaum gefordert, stattdessen nahm Real wieder Fahrt auf. Benzemas Traumpässe konnten aber weder Carvajal (53.) noch Modric (59.) verwerten, der Franzose wirkte wie aufgedreht. Dazwischen entstand etwas Aufregung um Vinicius: Hermoso und der Real-Akteur bekamen sich abseits des Balles in die Haare, Vinicius trat seinem Kontrahenten minimal auf den Fuß. Allerdings hätte man bei Hermosos Reaktion eher vermuten können, ein Laster sei ihm über den Fuß gefahren. Seine Einlage wurde nicht "belohnt", der Videoschiedsrichter griff nicht ein.
Bale trifft schnell, doch Varane macht's nochmal spannend
In der 64. Minute hatte Vinicius Feierabend, Bale kam in die Partie - und traf nur drei Minuten später zum 4:1. Baptistao ließ sich auf rechts den Ball von Vazquez abluchsen, der nach innen spielte. Mit etwas Glück und viel Geschick kam der Waliser frei vor das Tor und verwertete locker. Viele Espanyol-Fans wollten übrigens ein Foul an Baptistao erkannt haben, der nach dieser Szene auch ausgewechselt werden musste.
Espanyol schien damit geschlagen, doch in der 72. Minute lief Piatti allein auf das Real-Tor zu. Varane kreuzte dessen Laufweg, der Espanyol-Akteur kam zu Fall. Notbremse - und damit Rot. Barcelona versuchte nun alles, und tatsächlich gelang Joker Rosales mit einem sehenswerten Treffer das 2:4 (81.). Der ebenfalls eingewechselte Marcelo hatte das Abseits aufgehoben. Doch mehr war nicht mehr drin für die Katalanen. Die Solari-Elf ließ keine Spannung mehr aufkommen und liegt nach dem verdienten Erfolg zehn Punkte hinter Barcelona weiter auf Rang drei.