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Falsche Ecke: Renard beklagt Spaniens regelwidrigen Ausgleich

Eckball wurde von der falschen Seite ausgeführt

Falsche Ecke: Renard beklagt Spaniens regelwidrigen Ausgleich

Strittige Szene: Iago Aspas erzielt Spaniens späten Ausgleich gegen Marokko.

Strittige Szene: Iago Aspas erzielt Spaniens späten Ausgleich gegen Marokko. imago

Nach dem 2:2 gegen Spanien klagte Renard über einen Blackout des Schiedsrichters vor dem Ausgleichstor durch Iago Aspas. "Die große Frage lautet: Darf man einen Eckball von der gegenüberliegenden Seite, wo der Ball ins Aus gegangen ist, ausführen? Wenn nicht, dann ist es ein großer Schiedsrichterfehler gewesen", stellte Renard klar.

Was war überhaupt passiert? Gerard Piqué fand Iago Aspas, der einen schlampigen Ball links in den Strafraum auf den eingewechselten Rodrigo Moreno spielte. Mit letzter Kraft holte der Angreifer vom FC Valencia immerhin noch einen Eckball auf der linken Seite heraus. So schnell konnten die Marokkaner aber gar nicht schauen, da hatten Daniel Carvajal und Isco den Eckball bereits auf der rechten - also der gegenüberliegenden - Seite ausgeführt. Die beiden Spanier hatten dabei genauso viel Platz wie Aspas, der letztlich das Leder mit der Hacke ins Tor beförderte.

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IFAB-Regeln: Ecke hätte nicht rechts ausgeführt werden dürfen

Der anschließende Videobeweis wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung des Stürmers von Celta Vigo ließ den Umstand der auf der falschen Seite ausgeführten Ecke vergessen. Letztlich steht aber fest: Das Tor war regelwidrig. Die IFAB-Regeln zeigen, dass die Ecke auf der Seite ausgeführt werden muss, auf der das Leder zuvor auch ins Aus ging. Im Wortlaut: "The ball must be placed in the corner area nearest to the point where the ball passed over the goal line."

Das war in der Nachspielzeit am Montagabend definitiv nicht der Fall. Der Ball flog aus Sicht der angreifenden Spanier links über das Tor, Schiedsrichter Ravshan Irmatov aus Usbekistan zeigte mit seinem linken Arm eine Ecke von der linken Seite an. Als der Eckball dann schnell von der gegenüberliegenden Seite ausgeführt wurde und Carvajal für seine Tor-vorbereitende Flanke unbehelligt in den Strafraum eindringen konnte, zeigten sich nicht nur die Marokkaner unsortiert. Auch der Unparteiische schien für einen Moment desorientiert, da er den Eckstoß von links erwartet hatte. Erst kurz bevor Iago Aspas den Ball mit der Hacke ins Tor beförderte, war der Schiedsrichter wieder voll im Geschehen drin - und entschied nach Videobeweis zugunsten der Spanier auf Tor zum 2:2-Endstand.

Marokkos Coach Renard hatte nach der Partie in Kaliningrad zumindest noch den Kontakt zum Referee gesucht, dabei aber keinen Erfolg: "Ich bin nach dem Spiel zur Schiedsrichterkabine gegangen. Aber die Tür blieb zu." Und so umging Spanien im Achtelfinale Uruguay, stattdessen geht's nun gegen Gastgeber Russland .

msc