2. Bundesliga (D)

2. Bundesliga: Kiel mit drei Fragezeichen vor Topspiel

Störche wollen in Düsseldorf "weitere Fußabdrücke hinterlassen"

"Fangen nicht an zu spinnen": Kiel mit drei großen Fragezeichen vor Topspiel

Holstein Kiels Steven Skzybski (li.) droht gegen Fortuna Düsseldorf auszufallen.

Holstein Kiels Steven Skzybski (li.) droht gegen Fortuna Düsseldorf auszufallen. IMAGO/Jan Huebner

Mit drei Siegen in Folge hat sich Holstein Kiel fast schon unauffällig vorbei an den Spitzenteams HSV, Hannover 96 und Fortuna Düsseldorf auf den zweiten Platz der 2. Bundesliga geschoben. Dass der Erfolgslauf der Störche nicht die ganz große Aufmerksamkeit kreiert, kommt Trainer Marcel Rapp sehr gelegen. "Aus meiner Sicht ist es das, was Holstein Kiel auszeichnet, dass man in Ruhe arbeiten kann. Es ist einer der Gründe, warum wir 'überperformen'. Auch wenn es mal nicht so gut läuft, es wird einfach Ruhe bewahrt. Wir können die Dinge weiter klar ansprechen und verfallen nicht in Emotionalität", erklärte der Coach auf der Pressekonferenz.

Auch umgekehrt schlägt das Pendel im hohen Norden keineswegs aus. "Jetzt sind wir oben und fangen nicht an zu spinnen, sondern machen unser Ding einfach weiter." Schließlich hat es die nächste Aufgabe in sich: Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) geht es zum Tabellenvierten aus Düsseldorf, der aktuell zwei Punkte hinter den Störchen steht. "Wir haben vor der Runde gesagt, wir wollen uns in einer interessanten Liga mit den Besten messen und unsere Fußabdrücke hinterlassen. Ich glaube, das ist bis jetzt gut gelungen. Jetzt kommt ein Spiel, wo man das wieder beweisen kann."

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Rapp will "keine großen Reden schwingen"

Bei einer Niederlage würden die Fortunen vorbeiziehen, mit einem Sieg würde Kiel dagegen unter Umständen sogar der Platz an der Sonne winken - Spitzenreiter St. Pauli hat nur zwei Punkte Vorsprung und ist am Samstagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bei Osnabrück gefordert.

All diese Konstellationen spielen für Rapp jedoch keine Rolle. "Wir wollen unser Ding machen und unsere Leistung auf den Platz bringen. Das ist das alles Entscheidende. Wir wollen keine großen Reden schwingen, sondern unsere Leistung bestätigen und vielleicht noch einmal einen draufsetzen."

Aus neutraler Sicht sei es keineswegs so, "dass Holstein Kiel etwas in Düsseldorf holen muss". Dennoch gab sich Rapp überzeugt, "dass wir da etwas holen und auch gewinnen können, wenn wir die Dinge auf den Platz bringen, die wir in den vergangenen Wochen gebracht haben". 

Ob das allerdings auch mit dem gleichen Personal wie in den vergangenen Wochen möglich ist, ist noch offen. Thomas Dähne (Aufbautraining nach Meniskus-OP) und Carl Johansson (Patellasehnenentzündung) fallen weiterhin sicher aus. Während Rapp bei Joshua Mees, der zu Beginn der Woche krank fehlte und am Freitag zurückkehrte, optimistisch ist, steht hinter dem Offensiv-Trio, das bei den vergangenen drei Siegen jeweils startete, noch ein großes Fragezeichen. Ob Fiete Arp (Leistenprobleme), Steven Skrzybski (muskuläre Probleme) Benedikt Pichler, bei dem es nach seiner langen Verletzungspause in der Vorsaison "hier mal ein Zwicken und da mal ein Zwacken" gibt, einsatzbereit sind, wird sich erst kurzfristig entscheiden.

Das Gefühl, mit ein wenig Ungewissheit in den Spieltag zu gehen, kennt Rapp aus den vergangenen Jahren jedoch gut. "Als Corona war, war es ja irgendwie auch so, dass man heute nicht wusste, was morgen ist", erinnerte sich der Coach und gab sich entsprechend flexibel: "Wir kennen Düsseldorfs Idee, wissen, wie wir es machen wollen, und haben auch noch eine Alternatividee."

dza

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