Nach dem Sieg über den amtierenden Meister Atletico Madrid - dem dritten Liga-Erfolg in Serie - und als Zweitplatzierter, ging der FC Sevilla leicht favorisiert in das Nachholspiel mit dem krisengeplagten FC Barcelona.
Julen Lopetegui stellte von Beginn an die ehemaligen Bundesliga-Legionäre Rekik, Delaney und Rakitic beim einzigen wirklichen Verfolger von Real Madrid auf, Barça-Coach Xavi setzte wie schon beim 3:2 gegen Elche am Wochenende offensiv vor allem auf junge Talente wie Abde oder Jutgla.
Die Blaugrana dominierten im strömenden Regen Sevillas die erste halbe Stunde und wiesen eine Torschussstatistik von 9:0 auf, doch einzig de Jongs Kopfball sorgte für ein wenig Gefahr (15.).
Gomez überrascht Blaugrana - Araujo köpft den Ausgleich
Sevilla-Coach Lopetegui tigerte an der Seitenlinie entlang und konnte mit dem passiven Spiel seiner Schützlinge nicht zufrieden sein - bis zur 32. Minute. Dann nämlich übersah die Defensive Barcelonas bei einer Ecke den einlaufenden Gomez, der die flache Hereingabe ins lange Eck vollendete - ter Stegen war machtlos (32.).
Damit waren die Gastgeber für den Moment trotz wenig ansprechender Leistung im Soll. Doch auch die beste Abwehr aus La Liga (zu diesem Zeitpunkt zwölf Gegentreffer) verteidigte kurz vor der Pause zu sorglos und ließ Araujo laufen, der einen Dembelé-Eckball mustergültig zum verdienten Ausgleich ins Netz drückte (45.).
Koundé verliert die Nerven - Barça kommt in Überzahl zu Großchancen
Im zweiten Durchgang taten sich beide Mannschaften in der Offensive noch schwerer, Barça presste nicht mehr so früh und kam kaum noch nach vorne, auch Sevilla wurde weiterhin nur nach Standards gefährlich. Das Spiel verlief recht unspektakulär, bekam aber plötzlich eine würzige Note, als Koundé nach einem kleinen Rumpler Jordi Albas die Nerven verlor, dem Linksverteidiger den Ball ins Gesicht schmiss und folgerichtig vom Platz flog (64.).
Im Anschluss wurde es deutlich hitziger, Barça kam aber auch in Überzahl kaum einmal gefährlich vor das Gehäuse von Sevilla-Keeper Bono. Das änderte sich schlagartig, als Gavi nach einer Abde-Flanke frei zum Kopfball hochstieg, aber Präzision vermissen ließ (81.). Barça erhöhte den Druck, wenig später setzte Dembelé einen Schlenzer an den Pfosten (85.), doch der Treffer wollte auch danach nicht mehr fallen.
Der FC Barcelona verpasste somit zwar den Sieg und den Sprung auf einen Champions-League-Platz, zeigte sich unter Xavi aber klar verbessert und bot dem Tabellenzweiten ordentlich Paroli. Der FC Sevilla verpasste es, bis auf drei Zähler an Real Madrid heranzurücken. Für beide Teams war es das damit im Jahr 2021. Doch im neuen Jahr geht es direkt weiter: Pokalsieger Barcelona gastiert am 02. Januar auf Mallorca, einen Tag später reist Sevilla nach Cadiz.