Der FC Sevilla ging als Gruppenletzter und daher unter enormem Zugzwang in das Heimspiel gegen Eindhoven, das vor der Partie mit drei Zählern mehr auf dem Konto Platz zwei der Gruppe B belegte. Einmal mehr setzte Trainer Diego Martin Alonso Lopez auf Erfahrung: Mit Spielern wie Sergio Ramos, Rakitic und Jesus Navas standen bei den Hausherren ordentlich Champions-League-Minuten in der Startelf. Mit Lukebakio (früher Hertha BSC) und Sow (früher Eintracht Frankfurt), durften auch zwei ehemalige Akteure aus der Bundesliga von Beginn an ran.
Sergio Ramos trifft zur Führung
Und mit dem Druck eines möglichen Ausscheidens wussten die Andalusier umzugehen. In einer umkämpften aber noch ausgeglichenen Anfangsphase warfen die Sevillistas alles rein und waren um Spielkontrolle bemüht. Nach rund 20 Minuten wurde der Gastgeber stärker und trat nun auch offensiv gefährlicher in Erscheinung: En-Nesyri scheiterte noch im Eins-gegen-eins an Benitez (22.), kurz darauf machte es Sergio Ramos besser und drückte die Kugel nach einer Rakitic-Flanke über die Linie (24.).
PSV im Glück: Sows 2:0 zählt nicht
Die PSV, die unter Trainer Peter Bosz (früher Cheftrainer in Dortmund und Leverkusen) mit derselben Elf begann wie am 4. Spieltag der Gruppenphase, an dem man zuhause 1:0 gegen Lens gewann, tat sich schwer. Im Vorwärtsgang war die Kugel zu schnell weg - und in der Defensive offenbarte Eindhoven immer wieder Lücken. Wie in der 41. Minute, als Sow nach Vorarbeit von Lukebakio auf 2:0 erhöhte. Aufgrund eines Handspiels von En-Nesyri im Vorfeld zählte der Treffer nach Überprüfung durch den VAR jedoch nicht.
Glück für die Niederländer, die keine zwei Minuten später erneut mit einem blauen Auge davon kamen: En-Nesyri köpfte nach Flanke von Ocampos an die Latte. Den einzig nennenswerten Abschluss in Hälfte eins für die Gäste hatte Lozano, der aus der zweiten Reihe an Dmitrovic scheiterte (44.).
Champions League, Gruppe B
Beim 1:0 sollte es jedoch nicht lange bleiben, denn die Sevillistas erwischten einen Blitzstart in Durchgang zwei: Nach einem wunderbaren Zuspiel von Acuna erhöhte En-Nesyri frei vor Benitez per Lupfer (47.).
Ocampos sieht Gelb-Rot
Auch wenn sich de Jong (50.) und Vertessen (52.) kurz nach dem 2:0 annäherten, hatten die Andalusier alles im Griff - bis Ocampos in der 63. Minute erst verwarnt wurde, drei Minuten später nach einem ungestümen Einsteigen mit Gelb-Rot vom Feld flog.
Eindhoven, das bis zum Platzverweis äußerst harmlos blieb, witterte seine Chance und erzielte prompt den Anschluss: Traumhaft setzte Saibari eine Hereingabe mit dem Rücken zum Tor in den Winkel (68.). Und damit nicht genug: Die PSV blieb am Drücker, Teze flankte auf Vertessen, seinen Abschluss konnte Gudelj nur noch ins eigene Tor lenken (81.).
Pepi dreht das Spiel komplett
In der Schlussphase machte sich die Überzahl der Gäste mehr und mehr bemerkbar. Mit dem Schwung des Comebacks im Rücken schnupperten die Niederländer am 3:2 - und erzielten dies in der Nachspielzeit: Vertessen brachte eine butterweiche Flanke auf Pepi, der per Kopf in den linken Winkel traf und Eindhoven dem Achtelfinale damit einen großen Schritt näher brachte (90.+2).
Durch den klaren Arsenal-Sieg im späten Spiel gegen Lens (6:0) konnten sich die Niederländer bereits in der Nacht über die sichere Achtelfinal-Qualifikation freuen. Währenddessen braucht Sevilla am letzten Spieltag einen Sieg gegen Lens, um zumindest in der Europa League zu überwintern.
Die Sevillistas treffen am Sonntag (18.30 Uhr) auf den FC Villarreal, während PSV es ebenfalls am Sonntag (12.15 Uhr) im Eredivisie-Spitzenspiel mit Feyenoord Rotterdam zu tun bekommt.