Barcelona demonstrierte in Istanbul eindrucksvoll seine Favoritenstellung in dieser Gruppe und hatte seinen türkischen Gegner fest im Griff.
Die als heimstark gefürchteten Gastgeber kamen nur in den ersten 15 Minuten durch zwei Distanzschüsse von Rapaic und Lazetic zu Mini-Chancen. Danach war absolute Fehlanzeige!
Barcelona dagegen glänzte mit Effizienz und Kaltschnäuzigkeit. Praktisch erledigten die Gäste ihre scheinbar schwierige Auswärtsaufgabe innerhalb von drei Minuten: Der Holländer Kluivert sowie der Schwede und Ex-Bayer Andersson sorgten mit ihren geschickt herausgespielten Treffern schon frühzeitig für klare Verhältnisse.
Danach verflachte die Partie, die Barca aber weiter deutlich kontrollierte und durch den eingewechselten jungen Argentinier Saviola nach einer guten Stunde auf 3:0 erhöhte.
Der Flutlichtausfall nach 70 Minuten war symbolisch für die innere Einstellung von Fenerbahce. Erst nach 25 Minuten Unterbrechung konnte weitergespielt werden, die enttäuschenden Akteure des türkischen Meisters aber wären wohl am liebsten in der Kabine geblieben. Ihr Trainer Denizli gab immerhin unumwunden zu: "Barcelona war uns in allen Belangen überlegen und hat uns zeitweise vorgeführt."
Nur die türkischen Fans bewiesen an diesem Abend Champions-League-Reife, denn sie feuerten ihre Mannschaft bis zur letzten Sekunde unermüdlich an. Mit solchen unzureichenden Leistungen aber hat Fenerbahce in der internationalen Königsklasse eigentlich nichts zu suchen.
Hakan Uzun