Der Eklat geschah in Minute 62 beim Stand von 2:1 für Ajax. In einem temporeichen, ansehnlichen und umkämpften "Klassieker" gerieten Amsterdams Tadic und Rotterdams Kökcü nach einem Zweikampf aneinander - es kam zur Rudelbildung. Auf einmal sank Klaassen plötzlich zu Boden. Als der 30-Jährige wieder aufstand, war sein Hinterkopf bereits blutüberströmt.
Der ehemalige Bremer rannte aufgebracht zu Schiedsrichter Allard Lindhout und schilderte, was geschehen war. Wie TV-Bilder später zeigten, war es wohl ein Feuerzeug, das Ajax' Nummer sechs getroffen hatte. Den Werfer identifizierte die Polizei Rotterdam: Noch während des Spiels teilte die Polizei auf Twitter mit, einen 32-jährigen Verdächtigen festgenommen zu haben. Auf dem Spielfeld reagierte der Unparteiische ebenfalls schnell und schickte beide Teams in die Katakomben. Zunächst blieb unklar, wie und ob es weitergeht. Nach einer knappen halben Stunde kamen die Mannschaften aber zurück auf den Rasen.
Schon nach 20 Sekunden gab's die erste Unterbrechung
Es war nicht die ersten Unterbrechung der Partie. Schon in der Anfangsphase war das Spiel unterbrochen worden. Nur 20 Sekunden nach dem Anpfiff stoppte der Schiedsrichter die Partie, da "De Kuip" von Pyrotechnik eingenebelt worden war. Fünf Minuten später rollte der Ball wieder.
Im Anschluss boten Eredivisie-Spitzenreiter Feyenoord und Verfolger Ajax ein ansehnliches Pokalspiel, in dem Tadic die Gäste in Führung brachte. Dabei erhielt der Serbe tatkräftige Unterstützung von Jahanbakhsh und Pedersen, die sich gegenseitig behindert hatten und so eine eigentlich ungefährliche Flanke von Sanchez gefährlich machten (14.).
Jener Jahanbakhsh scheiterte kurz darauf am Pfosten (25.). Doch unmittelbar vor der Pause servierte der Iraner für Gimenez, der unbedrängt zum Ausgleich einnickte (45+2).
Klaassen trifft kurz vor der Unterbrechung zur Führung
Kurz nach Wiederbeginn war der Ausgleich allerdings wieder hinfällig. Feyenoords deutscher Schlussmann Wellenreuther rettete zunächst gegen Bergwijn und Tadic, doch beim dritten Nachschuss von Klaassen war auch der ehemalige Schalker chancenlos (51.).
Zwölf Minuten später schickte der Unparteiische die Spieler aufgrund der Wurfattacke dann in die Kabinen. Eine halbe Stunde später kamen die Mannschaften nach einer deutlichen Ansage des Stadionsprechers zurück auf den Rasen. Die Partie wurde fortgesetzt. Für Klaassen ging es allerdings nicht weiter. Der Niederländer musste nur vier Minuten nach Wiederanpfiff ausgewechselt werden.
Feyenoord drückte bis in die lange Nachspielzeit hinein auf den Ausgleich. Doch auch nach der Gelb-Roten von Taylor in der 96. Minute hielt die Ajax-Defensive dem Druck stand. Damit geht es für Amsterdam im Pokalfinale gegen PSV Eindhoven. Feyenoord muss im Pokal zwar die Segel streichen, bleibt aber im Meisterschaftsrennen der klare Favorit. Der Vorsprung beträgt sieben Spiele vor Schluss acht Punkte.