Beide Kontrahenten standen sich bereits vor rund einem halben Jahr in der Gruppenphase gegenüber. Nach dem 2:1-Sieg der Niederländer im ersten Spiel trennten sich beide Teams im vorletzten Gruppenspiel mit 2:2. Gemäß dem Kräfteverhältnis aus der Gruppe (Feyenoord schloss ohne Niederlage als Erster ab) ging Rotterdam als leichter Favorit ins Spiel - und ergriff auch die Initiative und kontrollierte das Spiel zu Beginn. Der erste Torschuss sorgte dann auch direkt für die Führung der Hausherren: Sinisterra überraschte Slavia-Keeper Kolar am kurzen Eck und markierte sein fünftes Tor im achten Conference-League-Spiel (10.).
Feyenoord wollte aber mehr und drückte aufs 2:0. Sor (13.) und Kökcü (19.) vergaben jedoch ebenso wie Olayinka auf der Gegenseite (24.). Gegen Ende der ersten Hälfte wurde die Partie hitziger und Refere Halil Meler stand mehrfach im Mittelpunkt. So auch beim überraschenden Ausgleich der Tschechen, bei dem Olayinka aus spitzem Winkel einschob (41.). Rotterdam beschwerte sich über die Abseitsposition von Sor, der den Ball auf der Linie zwar nicht berührt, aber aktiv zum Spielgerät gegangen war. Dementsprechend gab es für manche Akteure noch Diskussionsbedarf nach dem Pausenpfiff, doch Meler blieb bei seiner Entscheidung und verteilte noch Gelb an Olayinka und Marciano.
Sor dreht das Spiel
Zum zweiten Durchgang hatten sich die Gemüter beruhigt und das Spielerische stand wieder im Fokus. Til prüfte Kolar mit einem abgefälschten Schuss (48.), es blieb zunächst die beste Chance der Hausherren, die in der Folge etwas den Faden verloren. Slavia hatte daraufhin die beste Möglichkeit der zweiten Hälfte, die Sor vergab (66.). Doch er rehabilitierte sich nur eine Minute später, als er eine scharfe Flanke aus nächster Nähe ins Tor drückte - 2:1 für Prag.
Feyenoord antwortete wieder nur sieben Minuten später durch Kapitän Senesi (74.), ehe das De Kuip in die packende Schlussphase eintauchte. Olayinka vergab eine gute Gelegenheit per Kopf (77.) und wurde durch den erneuten Führungstreffer auf der Gegenseite bestraft: Kökcü netzte per direktem Freistoß (86.). Doch dem vermeintlichen Lucky Punch folgten fünf Minuten Nachspielzeit, an deren Ende die Gäste abermals jubeln durften: Traoré drückte die Kugel nach einer Ecke zum 3:3-Endstand über die Linie.
Feyenoord bleibt somit weiterhin ungeschlagen in der Conference League und reist am nächsten Donnerstag (21 Uhr) zum Rückspiel nach Prag.