Eines ließ sich über die ersten 45 Minuten von Atalanta sagen: Beim Gastspiel in Florenz kam der erfolgreichste Angriff der Serie A (59 Tore) nur schwerfällig in Schwung. Eigentlich hatte lediglich Pasalic in der 19. Minute das 1:0 auf dem Fuß, schoss aber aus bester Lage rechts vorbei.
Weil die Viola insgesamt ordentlich mithielt, vor allem defensiv gut stand und auf schnelle Gegenschläge setzte, musste Bergamo am Ende sogar mit einem Pausenrückstand leben. Aushängeschild Chiesa zog knapp außerhalb des Sechzehners ab und traf rechts neben dem Pfosten. Schlussmann Gollini sah den haltbar scheinenden Ball wohl zu spät, kam nur noch leicht hin (32.).
Malinovskyi kommt, läuft, trifft - und Bergamo siegt
Nach dem Seitenwechsel rollte der Atalanta-Express um den deutschen Antreiber Gosens aber regelmäßig an und belohnte sich zügig mit dem Ausgleich. Nach einem Schnittstellenpass tauchte Papu Gomez rechts im Strafraum der Fiorentina auf, legte quer - und Zapata schob zum 1:1 ein (49.). Auf der anderen Seite vergab Pulgar (55., drüber) genauso wie der eifrige AC-Joker Vlahovic. Der 20-jährige Serbe scheiterte mit seinem Versuch an Torhüter Gollini (62.).
Apropos Joker: Auch die Gäste aus der Lombardei hatten ein Ass von der Bank im Ärmel - und dieses netzte sogar. Der eingewechselte Russe Malinovskyi (kam in der 64. Minute) machte sich acht Minuten nach seiner Hereinnahme auf Richtung Strafraum, zeigte gekonnte Körperbewegungen, schloss halblinks vor dem Sechzehner ab und traf rechts unten. Keeper Dragowski kam nicht mehr richtig heran (72.).
Den Vorsprung brachte der aktuelle Champions-League-Achtelfinalist (Gegner wird Valencia sein) dann relativ souverän über die Zeit und nutzte damit zugleich den Patzer von Verfolger AS Rom vom Freitag (2:3 gegen Bologna) aus. Der Vorsprung des Vierten Atalanta beträgt nun drei Punkte, während auf der anderen Seite das um den bemühten Chiesa einmal mehr unterlegene Florenz (zehnte Niederlage in dieser Saison) im unteren Mittelfeld der Serie A festsitzt.