Während Neapels Coach Carlo Ancelotti viel Prominenz (Mertens, Insigne, Fabian, Callejon, Koulibaly) ins Rennen schickte, ließ Florenz-Trainer Vincenzo Montella die beiden Neuzugänge Kevin-Prince Boateng und Franck Ribery zunächst auf der Bank.
Vor der Pause: Videobeweis, Traumtor, zwei Elfmeter
Doch auch ohne die beiden präsentierte sich die Viola ordentlich im ersten Durchgang. Vor allem der junge italienische Nationalspieler Chiesa (21) wirbelte auffällig auf Linksaußen. Für die gute Leistung belohnte sich die Fiorentina früh: Per Videobeweis wurde ein Handspiel von Zielinski erkannt, Pulgar übernahm vom Punkt und verwandelte (9.). Danach verpasste es Milenkovic, per Kopf nach Pulgar-Flanke zu erhöhen (20.).
Anschließend übernahm Neapel die Kontrolle und kam selbst zu ersten Chancen: Zunächst verzog Coulibaly freistehend nach einer Ecke (31.), dann traf Mertens sehenswert zum Ausgleich (38.). Von der Strafraumkante schlenzte der Angreifer die Kugel in den Knick. Nur vier Minuten später bewies der Belgier, dass er nicht nur Maßarbeit kann, sondern auch Instinkt besitzt: Im Strafraum lief er über den bereits am Boden liegenden Castrovilli - Schiedsrichter Davide Massa zeigte erneut auf den Punkt. Insigne nahm das Geschenk an und drehte mit seinem Treffer die Partie - 2:1 Neapel.
Der passt: Dries Mertens (li.) trifft sehenswert per Schlenzer in den Winkel zum 1:1. imago images
Boateng trifft, Insigne als Spielverderber
Eine highlight- und ereignisreiche erste Hälfte. Und trotzdem setzte Durchgang zwei noch einen drauf. Erst traf Milenkovic nach einer Ecke per Kopf zum Ausgleich (51.), ehe Callejon nur fünf Minuten später den alten Abstand wiederherstellte: Nach einem feinen Querpass von Insigne traf Callejon überlegt im vollen Lauf ins Eck (56.).
Serie A, 1. Spieltag
Montella reagierte und brachte Boateng in die Partie (61.). Keine schlechte Entscheidung, denn innerhalb von vier Minuten sorgte der ehemalige Frankfurter, Schalker, Dortmunder und Herthaner für mächtig Wirbel: Erst scheiterte er an Meret (63.), dann verpasste er eine Sottil-Hereingabe knapp (64.), um nur eine Minute später sehenswert den erneuten Ausgleich zu erzielen. Aus 20 Metern landete sein flacher, aber sehr platzierter Abschluss in den Maschen (65.). Neapel ließ sich darauf allerdings kaum von der prächtigen Stimmung im Artemio Franchi beeindrucken und traf umgehend zur dritten Führung: Ein genialer Moment von Mertens brachte Callejon in eine Abschlusssituation, der legte noch einmal quer zu Insigne. Freistehend köpfte der Italiener ein - 4:3 (67.).
Ribery bekommt keinen Elfmeter
Florenz-Coach Montella reagierte erneut und brachte mit Ribery den zweiten ehemaligen Bundesliga-Kicker (78.). Doch der Boateng eingetretene Effekt blieb aus. Pech hatte der Franzose bei einem Zweikampf mit dem ebenfalls eingewechselten Hysaj, der ihn bis in den Strafraum hinein hielt. Doch Schiedsrichter Davide Massa ließ weiterlaufen. Zuvor hatte Pezzella nach einer Ecke noch eine große Chance, doch er traf das Spielgerät nicht richtig (89.), sodass es beim Auftaktsieg der Neapolitaner blieb.
Am 31. August (20.45 Uhr) muss Neapel im Topspiel bei Juventus Turin antreten. Einen Tag später reist Florenz zum CFC Genua (20.45 Uhr).