Bei den Hausherren verzichtete Coach Stefano Piolo zunächst auf Sturm-Ass Simeone, brachte aber sein Offensiv-Juwel Chiesa an den Start, das den jüngsten 4:3-Auswärtserfolg in der Liga gegen Chievo Verona mit einem späten Doppelpack auf den Weg gebracht hatte. Roma-Coach Eusebio di Francesco ließ Mittelfeld-Chef de Rossi zunächst ebenso auf der Bank Platz nehmen wie den ehemals in Wolfsburg aktiven Sturm-Leuchtturm Dzeko.
Chiesa nahm den Schwung seines jüngsten Liga-Doppelpacks gleich mit in die Pokalpartie und verzeichnete die erste Großchance, als er aus 18 Metern das rechte obere Toreck ins Visier nahm - Fiorentinas Keeper Olsen konnte den Schuss nur mit Mühen entschärfen. Wenig später war der schwedische Schlussmann dann aber geschlagen: Ein Konter der Roma wurde zum Bumerang, Mirallas passte am Ende des Gegenstoßes vom linken Flügel nach innen auf Chiesa - und dieser vollendete aus kurzer Distanz direkt (7.). Infolge einer Ecke kam Roma zur schnellen Chance auf eine Antwort, doch Cristante traf nur den rechten Pfosten (10.).
Doppelte Konter-Koproduktion Mirallas/Chiesa
Nach einer knappen Abseitsstellung Chiesas in bester Strafraumlage (13.) führte eine erneute Konter-Koproduktion des italienischen Nationalspielers und Mirallas zum zweiten Treffer der Hausherren: Diesmal schickte der Belgier Chiesa nach einem Ballgewinn aus der eigenen Hälfte auf die Reise, dieser war über rechts auf und davon und drang in den Strafraum ein. Olsen stürmte aus seinem Tor, doch Chiesa chippte den Ball einfach über den Keeper hinweg ins Netz - ein Sahnetreffer (18.). Die Roma zeigte sich weiter flattrig, die Fiorentina startete immer wieder überfallartige Umschaltbewegungen.
Es deutete nichts auf eine Trendwende hin - doch dann kam Kolarov: Der Serbe kam aus 17 Metern halblinks mit seinem berüchtigten linken Fuß sträflich frei zum Schuss und jagte den Ball zum Anschluss ins rechte obere Eck (28.). Florenz ließ sich davon jedoch nicht beirren und stellte mit dem nächsten Gegenstoß die alte Zwei-Tore-Führung wieder her: Biraghi kämpfte sich über links stark an Florenzi vorbei und fand in der Mitte Muriel, der zum 3:1-Pausenstand traf (33.) - die Roma hatte vor dem Gang in die Kabinen nur noch Halbchancen und keine Antworten mehr parat.
Der eine Joker sieht Rot, der andere schnürt den Doppelpack
Mit Joker Dzeko wollte die Roma im zweiten Durchgang zur Aufholjagd blasen, und der frische Wind von der Bank machte sich zunächst auch bemerkbar (Kopfball-Großchance für Zaniolo nach Dzeko-Flanke, 61.). Doch kurz darauf entfaltete sich ein wahres Debakel für die Gäste: Erst vertändelte El Shaarawy den Ball aufreizend vor dem eigenen Strafraum und lud Benassi zu einem Tunnel-Treffer zum 4:1 ein (66.), dann sah ausgerechnet Hoffnungsträger Dzeko die Rote Karte - der Stürmer war mit einer Entscheidung des Referees nicht einverstanden, rückte nahe zum Unparteiischen heran und machte eine abfällige Bewegung mit dem Kopf - unschöne Worte wohl inklusive (72.).
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Artemio Franchi |
In Unterzahl zerfiel die Roma dann vollends in ihre Einzelteile: Chiesa pflückte eine Flanke von rechts im Strafraum mit feinem Fuß herunter, um kurz darauf wuchtig mit links abzuziehen - Dreierpack, 5:1 (74.). Mit zwei späten Toren setzte Joker Simeone der Demontage dann die Krone auf (79./89.). So konnte die Fiorentina gleich mit sieben Ausrufezeichen ins Halbfinale der Coppa vorstoßen, während die Roma viel Aufbauarbeit vor der Brust haben dürfte.