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Fanausschreitungen zwischen SG Finnentrop und SF Siegen

Oberliga Westfalen

Flaschentreffer und Beinbruch: Fanausschreitungen bei Finnentrop-Bamenohl gegen Siegen

Beim Oberliga-Spiel zwischen der SG Finnentrop-Bamenohl und den Sportfreunden Siegen mussten die Polizei und der Rettungsdienst anrücken.

Beim Oberliga-Spiel zwischen der SG Finnentrop-Bamenohl und den Sportfreunden Siegen mussten die Polizei und der Rettungsdienst anrücken. imago images/Ralph Peters

Oberliga Westfalen

Das Ergebnis - ein 3:2-Erfolg der Sportfreunde Siegen - wurde am Sonntagnachmittag in Finnentrop-Bamenohl zur Nebensache. Grund dafür waren Ausschreitungen von Zuschauern während des Spiels, die unter anderem zu einer Unterbrechung der Partie führten. Verbale Anfeindungen sollen laut Polizei der mögliche Auslöser gewesen sein, die im weiteren Verlauf in Handgreiflichkeiten eskalierten. Gegen den/die Täter wurde Strafanzeige wegen Körperverletzung gestellt.

Zuschauer sollen Mutter belästigt haben

Klarer wird die heimische SG Finnentrop-Bamenohl in ihrer Stellungnahme: Im Übergangsbereich zum Gästeblock sei es in der 74. Spielminute zu einer unübersichtlichen Rudelbildung gekommen, so der Verein. Mehreren unabhängigen Augenzeugen zufolge sei eine Mutter im Beisein ihres Kindes von zivil gekleideten und offensichtlich alkoholisierten Zuschauern beleidigt worden. Ein Ordner, der eingriff, sei anschließend handgreiflich angegangen worden. Des Weiteren soll ein Zuschauer, der daraufhin dem Ordner zur Seite sprang, beim Versuch diesen zu schützen, von einem weiteren Gewalttäter zu Boden getreten und Schlägen sowie Tritten hilflos ausgesetzt gewesen sein. Der couragierte Zuschauer wurde laut Verein schwer verletzt und in ein Krankenhaus eingeliefert. Er habe eine Beinfraktur erlitten, die operiert werden musste. Die Schwere weiterer Gesichtsverletzungen könne bisher noch nicht abgeschätzt werden.

Als wäre das nicht genug, soll der Ordner während der Auseinandersetzung auch noch mit einer Bierflasche am Kopf getroffen worden sein. Zudem habe eine Frau in der Nähe des Geschehens einen Schwächeanfall erlitten. Sie habe das Krankenhaus jedoch noch am selben Tag wieder verlassen können. Hinzukommen würden Sachbeschädigungen im Gästebereich.

Augenzeugen berichteten laut Heimverein von mehreren, teils vermummten Gewalttätern. Einige dieser sollen unmittelbar nach der Tat aus der H&R-Arena geflüchtet sein. Dies bestätige auch dem Verein vorliegendes Bildmaterial. Die Hintergründe und Zugehörigkeit zu einer Fangruppierung konnten bislang noch nicht geklärt werden, schreibt die SG Finnentrop-Bamenohl in ihrer Stellungnahme. 

Weiter heißt es: "Die SG Finnentrop/Bamenohl wie auch die Sportfreunde Siegen stehen geschlossen ein gegen jegliche Form von Gewalt, insbesondere im Zusammenhang eines Fußballspiels. Der Schock sitzt nach wie vor tief, dass eine im schlimmsten Fall verbale Auseinandersetzung zu einem derartigen Gewaltexzess weniger gewaltbereiter Zuschauer führen kann."

dw

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