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Fortuna Köln strebt "maximalen Erfolg" an und improvisiert

Training im Jean-Löring-Sportparks fast traditionell nur eingeschränkt möglich

Fortuna Köln strebt "maximalen Erfolg" an und muss improvisieren

Achtungserfolg: Gegen das Drittliga-Team des BVB erkämpfte sich der SC Fortuna ein Remis.

Achtungserfolg: Gegen das Drittliga-Team des BVB erkämpfte sich der SC Fortuna ein Remis. IMAGO/Jan Huebner

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Es ist mal wieder die Kunst zur Improvisation gefragt im Kölner Süden. Schon traditionell kann der SC Fortuna in der kalten Jahreszeit seinen Rasenplatz aufgrund einer mangelhaften Drainage nicht für Trainingseinheiten nutzen. Durch den Wintereinbruch ist nun auch noch der einzige Kunstrasen des Jean-Löring-Sportparks gefroren sowie schneebedeckt und seitens der Stadt gesperrt - weshalb auch das für Samstag geplante Testspiel gegen den SV Bergisch Gladbach 09 abgesagt wurde.

Coach Markus von Ahlen ist mit seiner Mannschaft deshalb in eine benachbarte Soccerhalle ausgewichen, damit der Regionalliga-Dritte überhaupt mit Ball trainieren kann. Es sei natürlich keine Dauerlösung, betont Sportchef Matthias Mink: "Aber man kann es mal einstreuen. Das Wochenende mussten wir so überbrücken." Beim SC Fortuna hat man sich mit den bescheidenen Verhältnissen abgefunden, gerade im Winter. Für eine umfassende Sanierung und Modernisierung der Sportanlage gibt es zwar Pläne, doch bis zur Fertigstellung wird wohl noch ein Jahrzehnt vergehen. Bis dahin lautet das Motto: Improvisation.

"Immerhin", sagt Sportchef Mink, "hatten wir die Top-Testspiele in Dortmund und in Schalke auf hochmodernen Kunstrasenplätzen. Damit sind wir hochzufrieden." Bei der Drittliga-Reserve des BVB gelang ein beachtliches 0:0, beim Liga-Rivalen Schalke mussten die Kölner trotz 1:0-Führung eine 1:2-Niederlage hinnehmen. Trainer von Ahlen ist mit dem Zustand seiner Mannschaft, zwei Wochen vor dem Liga-Restart gegen den SC Paderborn II, zufrieden. "Es geht noch um Details", so der Coach.

Fortuna kurz vor Holzweiler-Verpflichtung

Ein wichtiger Baustein für die Rückrunde könnte Kevin Holzweiler werden. Der frühere Profi von Viktoria Köln und Rot-Weiss Essen ist seit Sommer vereinslos, trainiert aber bereits seit Dezember in Zollstock. Mit seinen Einsätzen in Fortunas Testspielen sowie den Leistungen im Training konnte der 29 Jahre alte Offensiv-Routinier offenbar Werbung in eigener Sache machen.

"Ich habe ein gutes Gefühl", sagt Sportchef Mink mit Blick auf eine feste Verpflichtung. "Natürlich braucht er noch etwas Zeit, um einige Trainingsthemen aufzuarbeiten. Aber man hat gesehen, dass er uns weiterhelfen kann." Zudem fällt Flügelstürmer Kingsley Sarpei nach einer Knie-Operation mehrere Wochen aus, Mittelfeldmann Serkan Göcer hat seinen Vertrag aus privaten Gründen aufgelöst.

In der Rückrunde möchte die Fortuna "maximalen Erfolg", wie Trainer von Ahlen es formuliert. Das Wort "Aufstieg" ist bei den Kölnern im Zusammenhang mit den eigenen Saisonzielen noch tabu - der Druck auf die Mannschaft soll so früh in der Saison nicht zu groß werden. Selbst wenn der Rückstand auf Spitzenreiter Bocholt - bei einem Nachholspiel in der Hinterhand - nur sieben Punkte beträgt.

Christian Krämer

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