Die Vorzeichen für die Eintracht vor dem zweiten Aufeinandertreffen mit Olympique Marseille in Gruppe D waren klar: Verlieren verboten. Stattdessen hegten die Hessen das Ziel, sich mit einem Heimsieg in der Tabelle vor OM zu schieben und somit die Ambitionen zu wahren, in der Champions League zu überwintern.
Champions League - Gruppe D
Frankfurts Trainer Oliver Glasner vertraute mit einer Ausnahme auf die gleiche Elf, die auch Borussia Mönchengladbach mit 3:1 bezwungen hatte. Lediglich Smolcic übernahm für den gelb-rot-gesperrten Tuta den rechten Part in der defensiven Dreierkette.
Auch Lindström durfte wieder starten, der Däne zeigte sich gleich zu Beginn des Spiels uneigennützig. Bei der flachen Hereingabe von Ndicka ließ er die Kugel clever durch seine Beine zum besser postierten Kamada passieren. Der Japaner nahm den Ball kurz mit und vollendete dann eiskalt zum frühen 1:0 für die SGE (3.).
SGE verpasst das 2:0 - und kassiert den Ausgleich
Und die Hausherren blieben am Drücker, auch weil Lindström seine Mitspieler gleich mehrfach in Szene setzte. Seine butterweiche Flanke landete bei Götze, der es bei seinem Kopfball zu genau machen wollte (15.). Nur wenige Minuten später scheiterte Lenz, der später wegen Oberschenkelproblemen ausgewechselt werden musste (45.), an Pau Lopez (19.).
Von OM kam bis dato wenig. Igor Tudor hatte im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen den RC Lens den früheren Schalker Kolasinac aus der Anfangsformation genommen und durch Gigot ersetzt. Die Defensive wirkte zunächst nicht sonderlich stabil, doch die Offensive begann aufzutauen.
Ein ums andere Mal schlug Mbemba eine Flanke von rechts in den Sechzehner - schließlich fand er Guendouzi, der völlig frei vor Trapp auftauchte und den Treffer von Kamada egalisierte (22.). Die Eintracht zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt. Ein Doppelpass mit Götze reichte Kolo Muani aus, um die Abwehr der Gäste auszuhebeln, der Franzose musste nur noch einschieben (27.). Es ging mit der 2:1-Führung in die Pause, auch weil Harit den erneuten Ausgleich verpasste (45.).
Frankfurt lässt nichts mehr anbrennen
Der französische Vizemeister kam mit großen Vorsätzen aus der Kabine, zumindest stand OM plötzlich merklich höher. Da die Gäste das SGE-Bollwerk jedoch nicht zu knacken vermochten, boten sich den Adlern stattdessen Kontermöglichkeiten. Doch symptomatisch rutschte Kolo Muani der Ball über den Spann beim Versuch, den völlig freien Dina Ebimbe in den Raum zu schicken (62.).
Mitte der zweiten Halbzeit flachte die - im ersten Durchgang noch hoch intensive - Partie weiter ab. OM fehlten immer mehr die Ideen gegen eine defensiv immer sicherer stehende Eintracht. Zuvor hatte lediglich Alexis Sanchez, dem das Spielgerät bei seiner Ballmitnahme aber ohnehin gegen den Arm gesprungen war, mit einem feinen Chip knapp neben das Tor für einen kleinen Schreck-Moment bei den SGE-Fans gesorgt (57.).
Weiterhin alles in der eigenen Hand
Auch in der Schlussphase wurde es noch einmal kurz brenzlig, Smolcic grätschte einen Schuss von Ünder für den geschlagenen Trapp jedoch ab (84.), wobei der Joker der Gäste ohnehin im Abseits stand. Eine Druckphase konnten die Gäste in der Folge nicht mehr entwickeln, weil Frankfurt die Kugel geschickt laufen ließ und den Gegner immer wieder den Wind aus den Segeln nahm.
Folgerichtig ging das Team von Oliver Glasner als Sieger vom Platz und hat das Weiterkommen in der eigenen Hand. Weil Sporting den Spurs im Parallelspiel ein Unentschieden abknüpfte, braucht die Eintracht beim letzten Gruppenspiel in Portugal am kommenden Dienstag (21 Uhr) aber erneut einen Sieg, um in der Königsklasse zu überwintern.
Frankfurt empfängt nun am Samstag (18.30 Uhr) in der Bundesliga Borussia Dortmund. In der Ligue 1 ist OM am Samstag (21 Uhr) bei Racing Straßburg zu Gast.