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Hütters B-Elf ist gegen Würzburg noch gut bedient

Frankfurt: Drei Debüts und drei Gegentore

Hütters B-Elf ist gegen Würzburg noch gut bedient

Hängende Köpfe bei Eintracht Frankfurt: Die B-Elf bot im Test gegen die Würzburger Kickers eine desolate Leistung.

Hängende Köpfe bei Eintracht Frankfurt: Die B-Elf bot im Test gegen die Würzburger Kickers eine desolate Leistung. imago images

Es lässt sich wahrlich nicht behaupten, dass die Eintracht bei Fritz-Walter-Wetter zur Hochform auflief. Im Gegenteil: Die Leistung gegen den Zweitligisten war genauso trist wie der Dauerregen während der 90 Minuten. Trainer Adi Hütter ordnete seine Elf in einer 3-4-2-1-Formation an: Die Neuzugänge Younes und Hrustic spielten im offensiven Mittelfeld versetzt hinter der einzigen Spitze Jabez Makanda, Flügelspieler Erik Durm lief überraschend im zentralen Mittelfeld auf und im Tor stand zunächst Neuzugang Markus Schubert. Angesichts der desolaten Leistung war die taktische Anordnung jedoch sekundär. Vorne war Frankfurt ausgesprochen harmlos, hinten überaus anfällig.

Neuzugänge Hrustic und Younes lassen ihre technischen Fähigkeiten aufblitzen

Hrustic und Younes ließen in einigen Situationen zwar ihre technischen Fertigkeiten aufblitzen, unterm Strich gelang ihnen aber nicht viel. Torgefährlichkeit? Fehlanzeige. Speziell Younes tauchte im Verlauf der zweiten Hälfte immer mehr ab, die fehlende Spielpraxis war dem Neuzugang aus Neapel deutlich anzumerken. Immerhin diesen Zweck erfüllte der Test: Nicht nur die Neuzugänge, auch Profis, die zuletzt in der zweiten Reihe standen, konnten Wettkampfpraxis sammeln. Das hebt auch Adi Hütter hervor. "Ich habe ein paar Eindrücke gesammelt und mir ein Bild gemacht. Für die Neuzugänge war es gut, Spielpraxis im neuen Umfeld zu bekommen", ließ der Trainer über einen Vereinssprecher mitteilen. Selbst befragen konnte ihn der kicker nicht, das ließen die Corona-Vorschriften am Trainingsplatz vor der Arena nicht zu. Doch was Hütter zu sehen bekam, kann ihm nicht gefallen haben. Für das kommende Auswärtsspiel in Köln empfahl sich niemand, was auch bedeutet: Über einen Platz auf der Bank sollte sich in nächster Zeit keiner der Protagonisten wundern oder gar beschweren. Von den Profis, die am 3. Spieltag gegen Hoffenheim in der ersten Elf standen, spielte lediglich Almamy Toure. Anders als zuletzt kam der Franzose nicht rechts auf der Außenbahn, sondern als rechter Innenverteidiger zum Einsatz. Mit zahlreichen einfachen Fehlpässen und Ballverlusten präsentierte er sich nicht zum ersten Mal als "Bruder Leichtfuß" - eine Eigenschaft, die er zuletzt bei seinen überzeugenden Auftritten in der Liga abgelegt hatte.

Auch Youngster Brugger und Makanda keine Lichtblicke

Selbst mit viel gutem Willen ließ sich gegen Würzburg kein Lichtblick erkennen. Das trifft auch auf die Youngster Yannick Brugger (19), der zentral in der Dreierkette agierte, und Angreifer Makanda (19) zu. Es wurde deutlich, wie weit sie vom Profifußball weg sind. Das wiederum wirft kein gutes Licht auf die Nachwuchsarbeit der Eintracht. Wenn man unterstellt, dass nur die besten Nachwuchskräfte einen Profivertrag bekommen, dann sollten diese Talente in einem solchen Testspiel zumindest halbwegs mithalten können.

Selbst ein 0:5 oder 0:6 wäre möglich gewesen

Doch am Ende schmeichelte das 0:3 der Eintracht sogar noch. Die Partie hätte auch 0:5 oder 0:6 ausgehen können. Würzburg stand kompakt, schaltete schnell um, spielte geradlinig nach vorne und kam vor allem im zweiten Abschnitt zu vielen Chancen gegen die teils konfuse Eintracht-Abwehr. Zwei davon verwertete Mittelfeldspieler Patrick Sontheimer, in der ersten Hälfte waren die Gäste durch ein Eigentor von Tuta in Führung gegangen. Vorausgegangen war ein Patzer von Torwart Schubert, der an einem Eckball vorbeisegelte. Bei den Hessen sind die größten Chancen schnell geschildert: Kurz vor der Pause scheiterte Kohr im Strafraum mit einem wuchtigen Schuss an Keeper Fabian Giefer, wenige Minuten vor dem Schlusspfiff verschoss Makanda einen Strafstoß.

Test im Hinblick auf Köln-Partie ohne Bedeutung

Bei aller Kritik darf eine Einordnung nicht fehlen: Mit Blick auf das kommende Auswärtsspiel beim 1. FC Köln hat der Test gegen Würzburg im Grunde keinerlei Bedeutung. Es ist zu erwarten, dass die Eintracht am 4. Spieltag nicht nur personell wieder ein völlig anderes Gesicht zeigt, sondern auch sportlich.

Julian Franzke