Südwest

Eintracht Frankfurt II: Wer folgt auf Glibo?

"Man benötigt ein hohes Maß an Flexibilität"

Frankfurts U 21: Mit "Eintracht-Fußball" zum Klassenerhalt - Wer folgt auf Glibo?

Die Frankfurter um Nnamdi Collins (links) starteten mit einem späten Punktgewinn gegen Kassel ins Jahr.

Die Frankfurter um Nnamdi Collins (links) starteten mit einem späten Punktgewinn gegen Kassel ins Jahr. IMAGO/Rene Schulz

Regionalliga Südwest

Ist es ein Zeichen, bloß nicht zu viel Risiko eingehen zu wollen im sich abzeichnenden Abstiegskampf? Jedenfalls spielten acht Mannschaften, die mehr oder weniger darin verwickelt sind, in der ersten Runde dieses Jahres unentschieden. Dazu zählt auch die Zweitvertretung von Eintracht Frankfurt. Die U 21 des Traditionsvereins konnte sich sogar glücklich schätzen, gegen das noch mehr gefährdete Hessen Kassel überhaupt ein 2:2 erreicht zu haben, fiel doch der Ausgleichstreffer erst in der Nachspielzeit.

"Wir haben insbesondere in den Wochen vor der Winterpause nicht mehr den dominanten, zielgerichteten Fußball gezeigt, der uns im ersten Saisondrittel ausgezeichnet hat. Das wollen wir jetzt wieder besser machen. Wir wollen in jedem Spiel Eintracht-Fußball mit voller Power in die offensive Spielrichtung sehen", sieht Alexander Richter, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, weiter Verbesserungsbedarf. Am Samstag folgt bereits die nächste brisante Aufgabe, um 14 Uhr ist der um einen Punkt schwächere FSV Mainz 05 II der Gastgeber.

Positivbeispiele Baum und Ferri

Im vergangenen Monat hatte die Eintracht bekanntgegeben, den zum 30. Juni auslaufenden Vertrag von Trainer Kristjan Glibo nicht zu verlängern. "Kristjan macht derzeit den Fußballlehrer, er will zukünftig vielleicht auch noch höherklassig trainieren", sagt Richter dazu. Nichtsdestotrotz wird dem 41-Jährigen das Vertrauen geschenkt, seine Arbeit wird geschätzt. Dass der Klassenerhalt erreicht wird, davon ist Richter überzeugt, seine Ausführungen deuten jedenfalls darauf hin: "Vordergründig wird es weiterhin darum gehen, individuell zu arbeiten und unsere Spieler in die bestmögliche Verfassung sowie auf das nächste Leistungslevel zu bringen. Die Beispiele Nacho Ferri und Elias Baum motivieren uns, noch vielen weiteren Talenten diesen Schritt zu ermöglichen."

Abwehrspieler Baum (18) kam 2023/24 schon in Bundesliga und Conference League zum Einsatz, Stürmer Ferri (19) zusätzlich im DFB-Pokal. "Für unsere Ausbildung ist es extrem wichtig, dass wir diese Mannschaft haben", sagt Richter zur U 21. 2014 hatte die Eintracht das Team ab- und acht Jahre später wieder angemeldet.

Wer folgt auf Glibo?

Doch wer wird den Hessenliga-Meister 2023 in der kommenden Spielzeit trainieren? Läuft es auf eine interne oder externe Lösung hinaus? Richter gibt sich bedeckt. Eine Facette stellt er aber heraus: "Man benötigt ein hohes Maß an Flexibilität, und man muss sich auch zurücknehmen können." Dies bedeutet, dass das Bundesliga-Team absolute Priorität hat. Dazu zählen auch Personalentscheidungen bei der U 21, wenn etwa von Trainer Dino Toppmöller kurzfristig Spieler angefordert werden sollten - schwächere Resultate der zweiten Mannschaft werden somit in Kauf genommen, damit muss der neue Trainer zurechtkommen können.

Wo Glibo im Sommer andockt, ist noch unklar. "Ich möchte den Pro-Lizenz-Lehrgang beim DFB erfolgreich abschließen, um die nächsten Schritte im Profifußball zu gehen", sagt der ehemalige Zweitliga-Akteur. Ob er sich auch mal ein Engagement bei Dinamo Zagreb oder Hajduk Split vorstellen könnte, da schmunzelt der Deutsch-Kroate.

Stefan Fritschi

Die Trainer in der Regionalliga Südwest