Im Vergleich zum 3:0-Erfolg im Test gegen Wales am Mittwoch zuvor nahm Frankreichs Coach Didier Deschamps nur einen Wechsel vor und testete damit wohl erneut eine mögliche Startformation für die EM: Champions-League-Sieger Kanté ersetzte Rabiot.
Erwartungsgemäß übernahm der Weltmeister von Beginn an die Initiative und erspielte sich gegen tiefstehende und im Zentrum verdichtende Bulgaren ab und an auch Chancen. Benzema verzog vom Strafraumrand knapp (11.), kurz darauf zwang Mbappé den bulgarischen Keeper Naumov aus 13 Metern zu einer Parade (12.). Überhaupt Naumov: Der Schlussmann von ZSKA Sofia rückte immer wieder in den Mittelpunkt. Der 23-Jährige parierte auch in der 27. Minute im Eins-gegen-eins gegen den aus abseitsverdächtiger Position gestarteten Mbappé.
Griezmann gekonnt - Benzema angeschlagen raus
Kurz darauf war Naumov aber machtlos: Griezmann kam mit etwas Glück zu einem allerdings sehenswerten Fallrückzieher am Strafraumrand, der von Chochkov gegen die Bewegung des Keepers unhaltbar abgefälscht wurde - 1:0 (29.).
Pech dann aber kurz darauf für Benzema und die Franzosen: Der Stürmer von Real Madrid wurde im Zweikampf mit Turitsov am Oberschenkel knapp oberhalb des Knies erwischt. Zunächst kehrte Benzema nach kurzer Behandlung noch einmal zurück, deutete aber schnell mit schmerzverzerrtem Gesicht an, doch ausgetauscht werden zu müssen. Nach ersten Angaben von Deschamps nach dem Spiel erlitt der Stürmer von Real Madrid einen Pferdekuss. Auch am Tag danach gab sich Deschamps recht entspannt. Giroud kam noch vor der Pause ins Spiel (41.). Kurz zuvor war Griezmann nach Mbappé-Vorarbeit frei vor Naumov aufgetaucht, Letzterer blieb abermals Sieger (40.). So blieb es zur Halbzeit beim 1:0.
Jubelpose: Antoine Griezmann und Paul Pogba (re.) nach dem 1:0 für Frankreich. imago images
Frankreich im Schongang - Giroud clever
In der zweiten Hälfte verflachte das Spiel, weil Frankreich nun zwar weiter nach vorne spielte, aber sich immer wieder in Einzelaktionen verzettelte oder ein wenig den letzten Zug vermissen ließ und zu verspielt agierte. Bulgarien kam derweil auch in der zweiten Hälfte lange Zeit zu keiner klaren Torchance. Erst in der 80. Minute verzog Joker Karagaren aus guter Position um rund zwei Meter. Für Frankreich hatte Mbappé die lange Zeit beste Gelegenheit des von zahlreichen Wechsel gezeichneten zweiten Durchgangs in der 66. Minute, als er nach Steilpass des unmittelbar zuvor eingewechselten Dembelé vom Strafraumrand ungewohnt leichtfertig vergab.
Doch der zweite französische Treffer fiel in der Schlussphase schließlich doch noch: Pavard fand den einlaufenden Giroud im Zentrum, der clever an Naumov vorbei vollstreckte (83.). Giroud war es auch, der in der 90. Minute nach gekonntem Zuspiel von Ben Yedder, der für Mbappé gekommen war, den 3:0-Endstand besorgte.
Im ersten EM-Spiel trifft Frankreich am Dienstag kommender Woche (21 Uhr) in München auf Deutschland. Bulgarien tritt im nächsten Pflichtspiel erst am 2. September in der WM-Qualifikation in Italien an.