Europameisterschaft

Blanc weckte den Weltmeister

Gruppe D, Brügge: Frankreich - Dänemark 3:0 (1:0)

Blanc weckte den Weltmeister

Euro-Premiere für den Weltmeister in der "Todesgruppe" D geglückt: Gegen die anfangs starken Dänen lief Frankreich erst nach dem Führungstor von Routinier Blanc (16.) zu normaler Form auf. Henrys Alleingang machte dann den dänischen Hoffnungen auf einen Punkt ein Ende (64.) und Wiltord setzte den Schlusspunkt (90.).

Die „Equipe Tricolore“ ging mit den Jungstars Anelka und Henry im Sturm ins Rennen, doch ansonsten präsentierten sich in Brügge nur eingespielte Weltmeister. Im Team der Dänen altbekannte Gesichter: Die Bundesliga-Profis Schjönberg (FCK), Töfting (HSV) und Sand (S 04) gehörten zu Bo Johannssons Startformation.


Die Höhepunkte

Die Stimmen


Die Skandinavier begannen wie so oft unbeschwert und fröhlich. Bereits nach zwei Minuten lief Jon Dahl Tomasson nach einem bösen Schnitzer in der französischen Abwehr allein auf Barthez zu, um dann relativ kläglich am neuen ManU-Schlussmann zu scheitern. Besonders anfällig wirkte die sonst so souveräne Viererkette des Favoriten. Auch Fabien Barthez machte bei einigen Aktionen einen übermotivierten und unsicheren Eindruck. Nichtsdestotrotz ging Frankreich in Führung, nachdem Anelka bereits vor dem leer stehenden Tor gescheitert war (13.). Laurent Blanc machte es drei Minuten später besser. Der Abwehrspieler von Inter Mailand hatte sich in den Angriff mit eingeschaltet. Als Schmeichel gegen den durchgebrochenen Anelka noch retten konnte, war der 34-Jährige zur Stelle und staubte zum schmeichelhaften 1:0 ab. Mit der Führung im Rücken bekamen die Lemerre-Schützlinge das Spiel besser in den Griff. Anelkas Sturmpartner Thierry Henry wollte seinem Kollegen nicht nachstehen und startete sechs Minuten vor der Pause zu einem energischen Solo, setzte den Ball dann aber aus spitzem Winkel ans Außennetz.

In Abschnitt zwei leistete sich Barthez zunächst wieder einen Patzer. Einen Töfting-Freistoß ließ er abprallen, doch Tomasson konnte nicht abstauben (50.). Bis zur ersten Offensivaktion Frankreichs mussten sich die Fans erst ein Mal gedulden. Ein Geistesblitz von Laurent Blanc in Form eines genauen Steilpasses auf Henry hätte die Partie dann aber fast schon entschieden. Doch der 22-jährige Arsenal-Angreifer schob den Ball aus zwölf Metern ebenso weit wie lässig am rechten Pfosten vorbei (57.). Ganze sieben Minuten später machte es Henry besser. Wesentlich besser. Nach einem Zuspiel von Zidane lief er auf und davon und schloss ganz cool mit einem Flachschuss ins rechte Eck ab. Zidane setzte in der Endphase noch einige Glanzlichter, bewies Übersicht und Mannschaftsgeist. Der eingewechselte Wiltord konnte nach einem Pass des ehemaligen Weltfußballers Schmeichel nicht überwinden (87.), traf dann in der Nachspielzeit aber doch noch auf Zuspiel von Vieira zum 3:0, wenngleich aus stark abseitsverdächtiger Position.

Analyse mit Noten folgt am Montagabend