Weltmeisterschaft

Tore, Challenges, harte Aktionen: DEB-Team mit fünftem Sieg

Tuomie muss früh raus - Tiffels erhält Große Strafe

Torrekord, Challenges, harte Aktionen: Deutschland besiegt auch Frankreich

Doppelpack und drei Scorerpunkte: Wojciech Stachowiak führte Deutschland gegen Frankreich zum Sieg.

Doppelpack und drei Scorerpunkte: Wojciech Stachowiak führte Deutschland gegen Frankreich zum Sieg. IMAGO/ActionPictures

Dank der Punkteteilung zwischen der Slowakei und Lettland am Sonntagabend stand die vorzeitige Viertelfinalqualifikation für das deutsche Team bereits fest. Zum fünften Mal in Folge setzte Bundestrainer Harold Kreis gegen die Franzosen auf die gleiche Startformation. Einzig Philipp Grubauer kehrte für Mathias Niederberger im Vergleich zum 4:2 gegen Polen am Samstag ins deutsche Tor zurück.

Frankreich spielt gut mit - Michaelis kontert

Stachowiak glänzt mit Doppelpack: DEB-Team schlägt Frankreich am Ende klar

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Das DEB-Team hatte im ersten Drittel Vorteile, aber auch Frankreich spielte frech mit. Nach einer ersten Chance nur sieben Sekunden nach dem  Eröffnungsbully traf  in der 10. Minute Verteidiger Enzo Cantagallo mit einem Schlenzer von der blauen Linie sogar den Innenpfosten (11.).

Für Deutschland, das im ersten Drittel im ersten Powerplay zu ein paar Schusschancen gekommen war, hatte Wojciech Stachowiak in der 12. Minute eine gute Chance, scheiterte aber an Keeper Quentin Papillon und wurde frei vor dem Tor zudem von gleich zwei Franzosen per Stockschlag im Bereich des Handgelenks getroffen. Eine weitere Strafzeit blieb in dieser Szene indes aus. Auch der wenig später von Stachowiak freigespielte Jonas Müller scheiterte an Papillon (15.).

Harold Kreis DEB National coach of Germany, headcoach, team manager, Bundestrainer, in the preliminary round match GERMANY - POLAND of the IIHF Ice hockey, Eishockey World Championship, WM, Weltmeisterschaft Group B in Ostrava, Czechia, May 18, 2024, Season 2023 2024

"Für uns keine Endstation": Kreis über WM-Viertelfinaleinzug

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Nach einer Zwei-auf-Eins-Situation waren es aber plötzlich die Franzosen, die in der 17. Minute durch Valentin Claireaux in Führung gingen. Kurz nach dem Rückstand gab es das zweite Überzahlspiel für das deutsche Team. Sekunden, nachdem die Franzosen danach wieder komplett waren, gelang Deutschland in Person von Marc Michaelis nach einem wunderbaren Spielzug mit mehreren direkten Pässen der Ausgleich - mit einem Schuss aus spitzem Winkel unter die Querlatte (20.).

Wildes zweites Drittel mit vielen defensiven Fehlern

Ohne Parker Tuomie, der schon während des ersten Drittels in die Kabine gegangen war, ging es im zweiten Drittel weiter. Eine Vorsichtsmaßnahme, wie es aus Teamkreisen hieß. Nur 69 Sekunden nach Wiederbeginn ging Frankreich gegen die kurz desorientierte deutsche Defensive erneut in Führung: Ex-DEL-Spieler Anthony Rech (Schwenningen, Wolfsburg, Iserlohn) traf per Abstauber zum 2:1 für den Außenseiter (21.). Es entwickelte sich in der Folge ein wilder zweiter Spielabschnitt.

Lukas Kälble erzielte im Nachschuss nach einer Drei-auf-Eins-Situation den 2:2-Ausgleich (26.). Nur 22 Sekunden später brachte der ehemalige Straubinger Sacha Treille Frankreich zum dritten Mal in Führung (27.). Die defensive Zuordnung ließ auf beiden Seiten erheblich zu wünschen übrig. Je länger das Drittel dauerte, wurde Deutschland allerdings überlegener. Zählte ein vermeintlicher Treffer von J.J. Peterka wegen Abseitsstellung von Lukas Reichel zunächst nicht, war es wenig später Wojciech Stachowiak, der den dritten Rückstand des Tages egalisierte (32.).

Frühe Vorentscheidung und eine Große Strafe

Diesmal war es dann das Kreis-Team, das 22 Sekunden später nachlegte - und erstmals in Führung ging: Kastner drückte den Puck nach akkuratem Pass von Michaelis über die Linie zum 4:3. Nachdem ein weiterer deutscher Treffer, diesmal von Leo Pföderl, im Nachgang nach Challenge der französischen Coaches keine Anerkennung erhielt, weil Nico Sturm im Torraum Papillon gestört hatte, ging es mit der knappen Führung für das DEB-Team in die zweite Pause.

Anfangs des Schlussdrittels stellte Deutschland die Weichen auf Sieg: Stachowiak traf nach Alleingang zum 5:3 (42.) Und dann schlug auch das deutsche Powerplay noch einmal zu: Lukas Reichel vollstreckte nach gelungener Kombination zum 6:3 (45.). Danach wurde es nickelig. Jordann Peret beförderte den deutschen Kapitän Moritz Müller in der 48. Minute unnötig in die Bande, kam aber mit einer Zwei-Minuten-Strafe davon. Nach einer ähnlich unnötigen Aktion erhielt Frederik Tiffels eine fünfminüte Strafe plus Spieldauerstrafe (55.). Tore fielen nicht mehr.

Fünf Siege aus sieben Spielen

Nach dem fünften Sieg im siebten Gruppenspiel - allesamt nach regulärer Spielzeit - wird das DEB-Team die Gruppe B mit 15 Punkten als Zweiter oder Dritter abschließen. Satte 34 Treffer bedeuteten zudem einen Torrekord für die deutsche Mannschaft bei WM-Turnieren. Im Viertelfinale geht es dann am Donnerstag um den erneuten Einzug unter die besten Vier des Turniers. Der Gegner und die genaue Uhrzeit entscheiden sich erst nach den letzten Hauptrundenpartien im weiteren Verlauf des Dienstags.

Statistik zum Spiel

Frankreich - Deutschland 3:6 (1:1, 2:3, 0:2)

Deutschland: Grubauer - J. Müller, Wissmann; M. Müller, Szuber; Wagner, Kälble; Ugbekile, Fohrler - Ehliz, Michaelis, Pföderl; Reichel, Stachowiak, Peterka; Tiffels, Sturm, Kahun; Tuomie, Kastner, Ehl.

Frankreich: Papillon (ab 45. Junca) - Auvitu, Guebey; Chakiachvili, Cantagallo; Crinon, Llorca; Thiry - T. Bozon, Bellemare, S. Treille; Rech, Boudon, Bertrand; Bozon, Bellemare, S. Treille; Addamo, Claireaux, Perret; Colomban, Dair, K. Bozon; Bruche.

Tore: 0:1 (16:49) Claireaux (Addamo, Perret), 1:1 (19:04) Michaelis (Kahun, Ehliz), 2:1 (21:09) Rech (Boudon, Chakiachvili), 2:2 (25:56) Kälble (Stachowiak, Peterka), 3:2 (26:18) S. Treille (T. Bozon, Guebey), 3:3 (31:01) Stachowiak (Reichel), 3:4 (31:23) Kastner (Michaelis, Szuber), 3:5 (41:19) Stachowiak, 3:6 (44:50) Reichel PP (Sturm, Pföderl).

Strafminuten: Frankreich 14 - Deutschland 4 + 5 + 20 Spieldauerstrafe (Tiffels).

Schiedsrichter: Chistoffer Holm (Schweden)/Tomas Hronsky (Slowakei).

Zuschauer: 9.109 (in Ostrava).

jom

Eine silberne Basis und fünffache Verstärkung aus Übersee