Personal: Frankreichs Trainer Lemerre änderte nach gesicherter Qualifikation seine Mannschaft grundlegend. Lediglich Desailly, Candela und Vieira hatten schon beim 2:1 über Tschechien in der Anfangsformation gestanden. Für Barthez, Thuram, Blanc, Deschamps, Petit, Zidane, Anelka und Henry spielten dieses Mal Lama, Karembeu, Leboeuf, Dugarry, Micoud, Pires, Trezeguet und Wiltord.
Etwas ruhiger ließ es der Bonds- Coach Rijkaard angehen. Er beließ es bei vier Wechseln: Van der Saar wurde geschont, der angeschlagene Reiziger blieb ebenso draußen wie der gesperrte Van Bronckhorst und Konterman. Dieses Quartett ersetzten Westerveld, Bosvelt, Numan und Rücckehrer.
Taktik: Beide Teams verteidigten mit einer Viererkette, die jeweils die gegnerischen Angreifer im Raum übernahm. Die persönliche Spielweise führte dazu, dass es Leboeuf meistens mit Kluivert zu tun hatte. Cocu und Davids arbeiteten viel nach hinten, auf der Gegenseite war die Arbeitsaufteilung strenger getrennt. Vieira half hinten aus, Pires kümmerte sich mehr um die Offensive.
Die Kontrahenten suchten den Erfolg häufig über die Außenpositionen, wobei die Franzosen mit Karembeu und besonders Candela aktiver waren als Numan und Bosvelt auf der Gegenseite.
Spielverlauf: Eine abwechslungsreiche und spannende Partie. Beide Mannschaften schalteten vehement den Vorwärtsgang ein. Frankreich entwickelte besonders nach Eckbällen ein hohes Gefahrenpotential, Holland wirkte kombinationssicherer und erspielte sich so Feldvorteile. Dieser Trend verstärkte sich nach rund 50 Minuten zusehends. Die Mannschaft von Frank Rijkaard dominierte zusehends das Geschehen, während sich der Gegner immer mehr auf, allerdings gefährliche, Konter verließ.
Fazit: Zwei Mannschaften, die ohne großen Druck aufspielen konnten, boten unterhaltsamen Offensivfußball mit einem gerechten Sieg für Holland, das in der zweiten Halbzeit agiler und druckvoller war.
Aus Amsterdam berichtet Manfred Münchrath