3. Liga (D)

Magdeburg will Jablonskis Gelbe Karte gegen Pfitzner prüfen

Schiedsrichter Jablonski bei Braunschweig gegen Magdeburg im Fokus

Franz: "Zweimal Gelb ist einmal Gelb-Rot"

Schiedsrichter Sven Jablonski stand beim Duell zwischen Braunschweig und Magdeburg in vielen Szenen im Mittelpunkt.

Schiedsrichter Sven Jablonski stand beim Duell zwischen Braunschweig und Magdeburg in vielen Szenen im Mittelpunkt. imago images

In der 29. Minute begann der bis dahin relativ ruhige Dienst von Jablonski kompliziert zu werden. Dass das Nachtreten von Conteh gegen Ziegele eine Tätlichkeit und damit rotwürdig war - logisch. Hier entschied Jablonski richtig. Dann aber zeigte er eine Gelbe Karte, bei der nicht klar zuzuordnen war, ob diese Pfitzner oder dem bereits verwarnten Becker galt. "Im Video sieht man es auch klar, dass der Schiedsrichter auf Becker zeigt und auch Gelb gibt", ärgerte sich Magdeburgs Leiter der Lizenzspielerabteilung, Maik Franz, am Mikrofon von Magenta Sport über die Szene, nach der Becker die Hände über dem Kopf zusammenschlug, aber auf dem Feld blieb. Schließlich ließ Jablonski die Rote Karte stecken.

Franz: Wir werden das jetzt prüfen

"Es ist eine Tatsachenentscheidung in dem Moment. Wir werden das jetzt prüfen und dann werden wir gucken, was wir damit anfangen. […] Zweimal Gelb ist einmal Gelb-Rot", deutete Franz an, dass sich Magdeburg weitere Schritte vorbehält. Die dürften - glaubt man Braunschweigs Sportdirektor Peter Vollmann - allerdings nicht von Erfolg gekrönt sein. Denn die Offiziellen der Eintracht hatten sich direkt nach der Szene beim Assistenten erkundigt "und da war sofort klar, dass Pfitzner die Gelbe Karte bekommen hatte und nicht der Robin (Becker, Anm. d. Red.) die zweite Gelbe."

Schiedsrichtersteckbrief
Jablonski

Jablonski Sven

Trainersteckbrief Krämer
Krämer

Krämer Stefan

Trainersteckbrief Antwerpen
Antwerpen

Antwerpen Marco

Bei den Trainern erhielt die Szene unterdessen kaum Beachtung: Während Marco Antwerpen angab, "beim besten Willen nicht" gesehen zu haben, wem die Karte galt, stand beim FCM-Coach Stefan Krämer das Nachtreten von Conteh viel mehr im Fokus: "Damit habe ich mich ehrlich gesagt noch gar nicht befasst, mich hat viel, viel mehr geärgert, wie mein Spieler reagiert hat."

Krämer nimmt Jacobsen in Schutz

Die Situation sollte allerdings nicht die einzige strittige sein. Während beim Braunschweiger Elfmeter zum 1:0 beide Trainer eine richtige Entscheidung sahen, herrschte auch bei der Roten Karte gegen Jacobsen Einigkeit. Einzig bei der Entstehung war Krämer wichtig, klarzustellen, dass das Einsteigen von Jacobsen gegen Kammerbauer "niemals Absicht" gewesen sei und er ihn nicht gesehen und dann den Fuß oben gehabt habe.

In solchen Situationen ist das manchmal so, dann möchte er seine Entscheidungen, die er vielleicht auch nicht so richtig getroffen hat beim ersten Mal, vielleicht revidieren.

Marco Antwerpen

Umstrittener war da die Ampelkarte, die Pfitzner im Nachgang des Platzverweises gegen Jacobsen sah. " Da ist ja gar keine Aktion. Was macht denn der Spieler?", fragte Antwerpen, der vorsichtig anmerkte: "In solchen Situationen ist das manchmal so, dann möchte er seine Entscheidungen, die er vielleicht auch nicht so richtig getroffen hat beim ersten Mal, vielleicht revidieren."

Viele Fifty-Fifty-Entscheidungen

Ein schlechtes Arbeitszeugnis wollten beide Trainer dem Schiedsrichter dennoch nicht ausstellen. "Das war halt auch ein intensives Ding mit vielen Zweikämpfen und vielen Situationen, die fifty-fifty zu bewerten sind", nahm Krämer Jablonski in Schutz. Und auch Antwerpens Gesamturteil fiel nicht durchweg negativ aus: "Er liegt bei so vielen Entscheidungen ja gar nicht daneben. Sonst macht er ja ein gutes Spiel, aber es gibt bei Schiedsrichtern immer wieder Entscheidungen, die sind dann für das Spiel wichtig. Und da lag er daneben."

aja