3. Liga (D)

Für das Erzgebirgsstadion: Aue startet Crowdfunding-Projekt

Dotchev will "Wiedergutmachung" nach der Derbyniederlage

Für das Erzgebirgsstadion: Aue startet Crowdfunding-Projekt

Die Fans von Erzgebirge Aue initiierten gemeinsam mit dem Klub ein Crowdfunding-Projekt zum Erhalt des traditionsreichen Stadionnamens.

Die Fans von Erzgebirge Aue initiierten gemeinsam mit dem Klub ein Crowdfunding-Projekt zum Erhalt des traditionsreichen Stadionnamens. IMAGO/Picture Point

Beim FC Erzgebirge Aue tut sich derzeit allerhand. Trainer Pavel Dotchev brachte den Traditionsverein gleich zum Saisonstart auf Kurs - daran soll auch die Niederlage im Sachsenderby bei Dynamo Dresden am vergangenen Wochenende nichts ändern. Auf der Spieltags-Pressekonferenz vor der Heimpartie gegen Jahn Regensburg am Sonntag (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) stellte die Auer Vereinsführung mit einem emotionalen Video nun eine bemerkenswerte Aktion außerhalb des rein Sportlichen vor. Die Veilchen haben eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen, um den Namen des heimischen "Erzgebirgsstadions" zu erhalten.

Ziel des am Freitag gestarteten Projekts sei es, den traditionellen Namen der Auer Heimspielstätte zu bewahren, um diesen nicht an einen Sponsor abgeben zu müssen. Die für viele Klubs wirtschaftlich herausfordernde Zeit in der 3. Liga sei auch für die Auer "finanziell kein Zuckerschlecken", wie Jörg Püschmann, als Vorstandsmitglied zuständig für Fan- und Mitgliederbelange sowie Kommunikation, erklärt. Für ein auch weiterhin sportlich konkurrenzfähiges Drittliga-Team, eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit sowie die weiteren Vereinssparten müsse "das Erzgebirgsstadion zwingend vermarktet werden".

Veilchen peilen Spendenziel von 250.000 Euro pro Saison an

Dafür streben die Sachsen mit der bis zum 3. Dezember laufenden, von Fans mitinitiierten Aktion ein Spendenziel von 250.000 Euro pro Saison an, womit die Namensrechte für ein Jahr gesichert wären. Für zwei Jahre wären 500.000 Euro nötig, für vier Jahre entsprechend eine Million Euro.

Püschmann unterstreicht die Bedeutung des Projekts für den Klub: "Jedem von uns ist bewusst, dass das Thema Erzgebirgsstadion hochemotional ist. Der Name ist heilig und unser Tafelsilber darf nicht für ’n Appel und ’n Ei verscherbelt werden. Gleichzeitig besteht der Zwang, Geld zu akquirieren."

Dotchev will Wiedergutmachung - Barylla und Schwirten fallen aus

Dotchev selbst nahm die Aktion zum Anlass für seinen Blick auf das Sportliche beim Tabellendritten (14 Punkte): "Das geht unter die Haut. Dieser 'Kumpelverein', was auch auf unseren Klamotten steht, das müssen wir auf dem Platz vorleben." Mit einem starken Saisonstart (vier Siege, zwei Remis) entfachten die Veilchen Euphorie im Erzgebirge, im Sachsenderby bei Spitzenreiter Dresden setzte es am vergangenen Sonntag jedoch die erste Niederlage (1:2). "Die Stimmung in der Kabine ist eine ganz andere, jeder war unzufrieden mit dem Ergebnis", berichtete der 58-Jährige, der gegen Absteiger Regensburg (8./10 Zähler) daher "Wiedergutmachung" betreiben will.

Abgesehen von Anthony Barylla (Oberschenkelprobleme), Joshua Schwirten (Schlag aufs Sprunggelenk) stehen dem Bulgaren Stand Freitag alle Mann zur Verfügung. Nach einer "zu passiven" ersten Halbzeit im Spitzenspiel will Dotchev am Sonntagabend wieder "90 Minuten aktiv sein, Regensburg beschäftigen". Drei Siege feierten die Veilchen in den ersten drei Heimspielen, ein weiterer Erfolg am Sonntag wäre zugleich ein Auftakt nach Maß für die Crowdfunding-Aktion zugunsten des Erzgebirgsstadions.

vtr

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