2. Bundesliga (D)

Fürth-Coach Zorniger: "Ich bin der Vater von allen 25"

Kein Risiko bei angeschlagenem Srbeny

Fürth-Coach Zorniger: "Ich bin der Vater von allen 25"

Fürths Trainer Alexander Zorniger hat eigentlich nur wenig Grund für Änderungen.

Fürths Trainer Alexander Zorniger hat eigentlich nur wenig Grund für Änderungen. IMAGO/Zink

Für das erste dicke Ausrufezeichen in der noch jungen Zweitligasaison hat die SpVgg Greuther Fürth gesorgt: Mit einem fulminanten 5:0-Kantersieg fegten die Franken den SC Paderborn 07 am vergangenen Sonntag vom Platz und sicherten sich so die erste Tabellenführung der neuen Spielzeit. Entsprechend gut ist die Stimmung daher innerhalb der Mannschaft, entsprechend groß ihr Selbstvertrauen.

Überbewerten will Alexander Zorniger den grandiosen Auftakt seines Teams aber nicht. "Ich habe bei der Mannschaft nicht gespürt, dass es aktuell schwierig wäre, sie einzufangen", berichtete der Trainer auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag. "Wenn das der 24. Spieltag wäre und wir uns drei Punkte von ganz vorne abgesetzt hätten, dann wäre es etwas anderes, aber das war der 1. Spieltag, wir wissen das schon einzuschätzen."

Als großer Favorit reist die SpVgg also nicht an die Kieler Förde - Mut, die in der Vorsaison schwache Auswärtsbilanz zu verbessern, hat der Auftritt zum Saisonstart aber allemal gemacht. Gerade einmal zehn Zähler (zwei Siege, vier Unentschieden, elf Niederlagen) holten die Weiß-Grünen 2022/23 in der Fremde, das 1:0 in Braunschweig (15. Spieltag) und das 2:0 in Sandhausen (27. Spieltag) gelangen jeweils unter der Regie Zornigers. Der hat die jüngste Auswärtsschwäche aber "nicht mega thematisiert und auch keinen Psychologen dazugeholt", sondern setzt auf Leistung, "das muss der maßgebliche Faktor sein". Weil die gegen die Ostwestfalen derart stark war, gibt es für den 55-Jährigen auch "keinen Grund, nicht positiv in das Auswärtsspiel zu gehen".

Genauso wenig Anlass gibt es auch, die Startelf umzubauen - eigentlich. Denn mit Dennis Srbeny droht neben Sechser Orestis Kiomourtzoglou, der nach seiner Fußgelenk-OP zwar im Mannschaftstraining, aber noch keine Option ist, ein zweiter Spieler auszufallen. Zwar erwies sich die nach einem bösen Foul von Paderborns Visar Musliu erlittene Sprunggelenkverletzung des Stürmers "wesentlich besser als gedacht, weil „der ganze Bänderapparat und die knöchernen Strukturen noch heil sind", so Zorniger, "aber es hat ihn dennoch ganz schön erwischt". Srbeny selbst möchte zwar unbedingt spielen, die medizinische Abteilung und Zorniger wollen dagegen aller Voraussicht nach kein Risiko eingehen.

Bleibt die Frage, wer statt des 29-Jährigen an der Seite von Tim Lemperle stürmen wird. Mit Dickson Abiama, der nach seiner Rot-Sperre aus der Vorsaison wieder zur Verfügung steht, Armindo Sieb und Lukas Petkov hat Zorniger drei Optionen für den zweiten Teil der Doppelspitze. Weil Abiama erst mal in der Rolle des Jokers bleiben dürfte, läuft es auf ein Duell zwischen Sieb und Petkov hinaus. Beide hatten als Einwechselspieler in der Generalprobe gegen Liverpool (4:4) mächtig für sich geworben - und fanden sich gegen Paderborn zunächst doch wieder auf der Ersatzbank wieder.

Zorniger: "Es wird nicht so viele Wechsel geben, solange wir erfolgreich sind"

"Ich habe totales Verständnis für jede menschliche Regung", weiß Zorniger, dass die Rolle als Einwechselspieler keinem besonders schmeckt, "aber ich bin nicht der Vater von einem, sondern der Vater von allen 25 Spielern, ich bewerte alle gleich." Für Petkov spricht "sein extrem gutes Gespür für Räume", für Sieb, dass er noch torgefährlicher als Petkov ist.

Mehr als den voraussichtlichen einen notwendigen Tausch im Sturm wird es in Sachen Startelf wohl nicht geben, wie Zorniger andeutete. "Wir sind im Wettkampfmodus. Es wird nicht so viele Wechsel geben, solange wir erfolgreich sind." Das will Fürth bleiben und so im besten Fall für das nächste Ausrufezeichen sorgen.

Fabian Istel

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