Fulham hatte sich in der Premier League mit sechs Unentschieden in Folge (darunter auch ein 1:1 gegen Liverpool und ein 1:1 bei Tottenham) zu so etwas wie dem Remiskönig der Liga gemausert, traf nun aber auf den eigenen Angstgegner - nur drei Siege aus 50 Premier-League-Spielen gab es für Fulham gegen Chelsea. Obendrein durfte der von Chelsea ausgeliehene Loftus-Cheek nicht eingesetzt werden, weshalb Lookman eine Bewährungschance von Coach Scott Parker erhielt.
So schlecht die Bilanz auch war, die Gelegenheit schien diesmal günstig für die Cottagers, immerhin reisten die Blues mit einem Lauf von nur einem Punkt aus drei Spielen an - und einem damit einhergehend angezählten Trainer Frank Lampard. Personell verzichtete dieser auf Werner und Havertz, die ebenso wie Hudson-Odoi auf der Bank Platz nahmen. Mit Rüdiger und Pulisic standen dennoch zwei aus der Bundesliga bekannte Gesichter in der Startelf.
Fulham ärgert Chelsea
Sportlich tat sich Chelsea trotz optischer Vorteile anfänglich recht schwer. Das lag auch an Fulham, das vor allem im Spiel gegen den Ball glänzte und die Blues mit hohem Pressing so richtig ärgerte. Dennoch kam der Favorit zu einem Chancenplus und verzeichnete über Ziyech (24.) und Mount (25., Latte) vielversprechende Abschlüsse.
Auf der Gegenseite vergab Ivan Cavaleiro die Top-Chance zur Führung, als er sich aus kurzer Distanz freistehend selbst anschoss und den Ball rechts neben das Tor setzte (41.). Kurz darauf folgte eine spielentscheidende Szene: Robinson erlaubte sich ein übles Foul gegen Azpilicueta und sah direkt Rot (44.).
Chelsea hat auch in Überzahl Mühe
Chelsea hatte demnach eine gesamte Halbzeit, um den Sieg einzutüten, aber die Lampard-Elf tat sich weiter schwer. Fulham igelte sich hinten ein, war im weiteren Verlauf auf Spielzerstörung (und gelegentliche Konter) aus - und stellte sich dabei weitgehend clever an. Chelsea rannte an, rannte sich aber auch meist fest.
Eine Viertelstunde vor Schluss betrat Werner schließlich den Rasen, Giroud ging raus. Und der deutsche Nationalstürmer durfte nur etwas später die Führung miterleben: Fulhams Keeper Areola lenkte eine Chilwell-Flanke von links mittig weg und legte so für Mount vor, der die Einladung dankend annahm und den Ball wuchtig in die Maschen zum 1:0-Siegtreffer drosch (78.).
Weit in der Nachspielzeit bot sich Werner noch die große Chance, auch in der Liga endlich wieder zu treffen. Bei einem Konter rannte der Stürmer von der Mittellinie alleine aufs Fulham-Tor zu, setzte den Abschluss aber klar rechts vorbei. Das Selbstbewusstsein vor dem Tor ist dem deutschen Nationalspieler in diesen Tagen abhanden gekommen.
Durch den Sieg verschafften die Blues ihrem Trainer Lampard wieder ein wenig Luft, am Dienstag wird dann aber bei Leicester City (21.15 Uhr) wieder ein neues Kapitel aufgeschlagen. Fulham ist tags darauf gegen Manchester United (21.15 Uhr) gefordert.