Bundesliga (D)

Eintracht Frankfurt: Aurelio Buta & Sasa Kalajdzic fraglich

Ausfälle, Sperren und Fragezeichen beschäftigen Toppmöller

Fußballplatz oder Kreißsaal? Gleich zwei Frankfurter fraglich

Aus gutem Grund fürs Wochenende fraglich: Aurelio Buta (li.) und Sasa Kalajdzic.

Aus gutem Grund fürs Wochenende fraglich: Aurelio Buta (li.) und Sasa Kalajdzic. imago images

Knapp vier Kilometer sind es von der Frankfurter Uniklinik bis zum Waldstadion. Niemand sollte sich wundern, wenn er auf diesem Weg am Samstagmittag Sasa Kalajdzic oder Aurelio Buta begegnet. Beide erwarten Nachwuchs und können daher noch nicht absehen, ob sie gegen den VfL Bochum um 15.30 Uhr (LIVE! bei kicker) auf dem Rasen oder eben im Kreißsaal stehen. Die jeweiligen Vaterfreuden kommen aus sportlicher Sicht recht ungelegen. Mit beiden dürfte Toppmöller für die Startelf planen.

Die Ausfallliste ist nämlich lang: Niels Nkounkou und Tuta fehlen nach ihren Gelb-Roten Karten gesperrt, Eric Junior Dina Ebimbe machen muskuläre Probleme zu schaffen. Der Franzose wird Anfang kommender Woche zurück auf dem Trainingsplatz erwartet. Die Optionen in der Abwehr sind vielfältig. In jedem Fall dürfte Philipp Max Nkounkou ersetzen. Alles weitere ist eine Frage der taktischen Grundordnung. Zuletzt verteidigte die Eintracht in einer Viererkette, wechselte im Spielaufbau in eine Dreierkette.

Der in dieser Saison kaum zum Einsatz gekommene Altmeister Makoto Hasebe kommt unter einer Bedingung auch in Frage. "Makoto sehe ich nicht in einer Vierkette. Wenn wir in einer Dreierkette verteidigen, ist er eine Alternative", verkündete Toppmöller, der den 40-Jährigen dann zwischen Willian Pacho und Robin Koch platzieren würde, sich bei der Frage nach der taktischen Ausrichtung aber nicht in die Karten schauen ließ.

Marmoush zurück in der Startelf

Im Sturm ist zumindest eine Sache klar. "Omar ist zurück und wird auch am Samstag starten", sagte Toppmöller über den Afrika-Cup-Rückkehrer Omar Marmoush, mit wettbewerbsübergreifend zwölf Toren der treffsicherste Frankfurter in dieser Saison. "Er gibt unserem Spiel durch Läufe in die Tiefe oder dem Ziehen eines Fouls einfach eine ganz andere Energie vorne. Davon lässt du dich als Mitspieler leichter anstecken. Das wird uns mit Sicherheit helfen."

Toppmöller über Marmoush: "Er gibt unserem Spiel eine ganz andere Energie"

alle Videos in der Übersicht

Diese Energie hat die Eintracht dringend nötig.  Das 2:2 in Darmstadt, der knappe 1:0-Erfolg über Mainz, das desolate 0:2 in Köln - allesamt Ergebnisse, die gemessen an der individuellen Qualität so nicht hätten zustandekommen dürfen. Bei allen spielerischen Problemen, die Toppmöller und seine Spieler gegen tief stehende Gegner haben, feierten Köln und Darmstadt ihre Erfolgserlebnisse in erster Linie wegen der richtigen Einstellung. Bochum dürfte einen ähnlichen Willen an den Tag legen.

Prädestiniert für dieser Phase wäre auch Sebastian Rode, der wie kein zweiter Frankfurter die ganze Mannschaft mitreißen und ihr die Überzeugung (zurück-)geben kann. Doch nach seiner langwierigen Wadenverletzung und erst drei Kurzeinsätzen ist Geduld gefragt. "Am Samstag ist er noch keine Option für die Startelf", erklärte Toppmöller. "Ich hatte die Woche nochmal ein Einzelgespräch mit ihm und ihn gefragt, wie es aussieht. Er ist im Moment in der Lage, 30, 35 Minuten auf einem sehr hohem Level zu spielen. Das müssen wir berücksichtigen."

Ekitike: Über fünf Monate ohne Mannschaftraining

Um die zuletzt selten zum Einsatz gekommenen Spieler für die kommenden Wochen in den Rhythmus zu bringen, absolvierte das Team am vergangenen Sonntag, einen Tag nach der Partie in Köln, ein internes Testspiel gegen die U 21. Zwei Mal 35 Minuten waren angesetzt. Für Neuzugang Hugo Ekitiké war nach 45 Minuten Schluss.

Die klare Empfehlung der Mediziner im Klub lautet: Aufpassen! Der Trainingsrückstand des Franzosen ist eklatant. Seit vier Monaten habe der 21-Jährige bei PSG nur noch individuell trainiert, die letzten Wochen in Paris habe er beim Verein nicht mal mehr ein Einzeltraining angeboten bekommen, berichtete Toppmöller.

Überrascht sind sie in Frankfurt von der physischen Verfassung nicht. "Wir haben den Spieler nur bekommen, weil er eben in diesem Zustand ist", stellte Toppmöller klar und bekräftigte: "Hugo Ekitiké ist ein Zukunftsinvest für uns. Ich kann jedem die Hoffnung nehmen, dass er uns in den nächsten Wochen von einem Sieg zum anderen schießt." Ob es am Samstag für einen Platz im Kader reicht, wird sich kurzfristig entscheiden und wohl auch damit zusammenhängen, wo Kalajdzic den Nachmittag verbringt.

Moritz Kreilinger

Toppmöller: "Ekitiké ist ein Zukunfts-Invest"

alle Videos in der Übersicht