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Garefrekes: "Gleich die Karten auf den Tisch legen"

Frankfurt muss bei Turbine Boden gutmachen

Garefrekes: "Gleich die Karten auf den Tisch legen"

Das brisante Auftaktspiel im Blick: Frankfurts Huth und Garefrekes (v.li.).

Das brisante Auftaktspiel im Blick: Frankfurts Huth und Garefrekes (v.li.). imago

Nach dreiwöchiger Winterpause sind die Frankfurterinnen am 14. Januar in die Vorbereitungsphase auf die Restrunde gestartet, die gleich mit dem dritten Platz beim Hallencup in Magdeburg begann. Wermutstropfen: Jessica Fishlock zog sich in der Halle eine Sprunggelenksverletzung zu, soll am Sonntag gegen Potsdam aber bereits wieder im Kader stehen. Ein erfolgreiches Trainingslager an der türkischen Riviera und mehrere gute Testspiele (darunter ein 6:1 gegen den mehrfachen Schweizer Meister FC Zürich) sollen dazu beitragen, dass die Frankfurterinnen die sieben Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Wolfsburg noch aufholen können.

"Wir haben sehr gut gearbeitet in der Vorbereitung und gute Testspiele gezeigt", ist Trainer Collin Bell zufrieden, mahnt jedoch: "Potsdam wird sehr schwierig." Zumal die Nationalspielerinnen der einzelnen Teams erst am Donnerstag wieder von den Reisen mit ihren Nationalmannschaften zurückkehren, was die Vorbereitungszeit mit der kompletten Mannschaft für Bell auf zwei Tage reduziert. "Diese Situation betrifft uns jetzt zum vierten Mal, drei Mal haben wir zuvor verloren. Das werden wir am Sonntag ändern", kündigt der Coach zuversichtlich an. Einen Vorwurf will der FFC dem DFB bei dessen Planung zwar nicht machen, Manager Siggi Dietrich merkt aber an: "Diese Terminierung ist sicher nicht günstig für die Bundesliga. Die Belastung für die Spielerinnen ist gigantisch."

Der Spielraum für weitere Punktverluste ist sehr gering.

FFC-Manager Siggi Dietrich

Auch Frankfurts Spielführerin Kerstin Garefrekes sieht es als "nicht optimal an", die Nationalmannschaften in dieser Phase der Saison zusammenkommen zu lassen. "Die Planung geht aber auch noch schlimmer. In Amerika hatten wir teilweise drei Spiele in einer Woche in drei verschiedenen Zeit- und Klimazonen", merkt die Frankfurterin an, die ihre Sommerpause im vergangenen Jahr in der amerikanischen National Women's Soccer League verbrachte. Als Vorteil sieht es Garefrekes dagegen, dass man gleich gegen ein Spitzenteam ran muss: "Ich finde es gut, dass man gleich die Karten auf den Tisch legen muss. Auch wenn es nach der Pause nicht leicht ist, seinen Rhythmus zu finden."

Dietrich sieht wenig Spielraum

Für Sonntag erhofft sich Garefrekes einen ähnlichen Auftritt wie gegen Bayern München im letzten Jahr, als sich die Frankfurterinnen im Pokal-Viertelfinale mit 3:1 durchsetzten: "Wie wir dort als Mannschaft aufgetreten sind, war das richtige Zeichen, das wir uns schon früher gewünscht hätten." Indes mahnt Manager Dietrich: "Der Spielraum für weitere Punktverluste ist sehr gering. Wir sind jetzt die Jäger." Zu seinem persönlichen Zwist mit Potsdams Trainer Bernd Schröder sagte Dietrich mit einem Augenzwinkern: "Beim letzten Aufeinandertreffen war das ein gutes, faires Miteinander zwischen uns. Das ist vielleicht eine Melodie, die er im hohen Alter gelernt hat."

Bleibt Fishlock über den April hinaus?

Die wieder genesene Jessica Fishlock wird dem FFC derweil voraussichtlich nur noch bis April zur Verfügung stehen, ehe ihre Leihe endet und sie nach Seattle zu ihrem Stammverein zurückkehrt. Die Verhandlung über eine mögliche Verlängerung des Ausleihgeschäfts sind aber noch in vollem Gange. Langsam herangeführt werden soll dagegen Kim Kulig, die nach einem ersten Testspiel-Einsatz und der Rückkehr aus der Türkei erst einmal eine Grippe auskurieren musste. "Wir müssen ihr Trainingspensum differenziert halten und schauen, wie ihr Knie hält", formuliert es Trainer Bell.

Susanne Müller