3. Liga (D)

Gehring attackiert Kutschke: "Dass es solche Spieler gibt..."

Elfmeter für Ingolstadt sorgt für Wut auf Großaspacher Seite

Gehring attackiert Kutschke: "Dass es solche Spieler gibt..."

Kai Gehring spielt seit 2013 bei der SG Sonnenhof Großaspach.

Kai Gehring spielt seit 2013 bei der SG Sonnenhof Großaspach. imago images

Es war eine der Schlüsselszenen in einem umkämpfen Drittliga-Duell zwischen dem FC Ingolstadt und Sonnenhof Großaspach: Stefan Kutschke, der von Kai Gehring bewacht wurde, ging bei einer Standardsituation im Strafraum leicht zu Boden. Schiedsrichter Tobias Schultes zeigte sofort auf den Punkt, ungeachtet aller Proteste. Gehring deutete zwar vehement an, selbst am Trikot gezogen worden zu sein, sein Protest brachte jedoch keinen Erfolg. Die TV-Bilder gaben ihm allerdings eindeutig Recht. Kutschke trat an und verwandelte den höchst schmeichelhaften Elfmeter zum 1:1.

Kutschke räumt ein: "Eher kein Elfmeter"

Der "Gefoulte" machte sich nach dem Schlusspfiff selbst ein Bild von der Szene und räumte am Mikrofon von "Magenta Sport" unumwunden ein: "Am Anfang gab es ein Halten. Aber wenn ich es in der Wiederholung sehe, war es eher kein Elfmeter. Da muss ich mich bei meinem Gegenspieler entschuldigen." Einfluss auf das Remis, das weder den Schanzern im Aufstiegsrennen, noch den Schwaben im Abstiegskampf weiterhilft, hatte seine Entschuldigung freilich nicht.

Dass es solche Spieler gibt, die so etwas abziehen - das hat nichts mehr mit Fußball zu tun.

Kai Gehring über Stefan Kutschke

Einfluss hatten sie auch nicht auf Gehring, der nach Kutschke vor die Kamera trat, von dessen Entschuldigung aber offensichtlich auch noch nichts wusste. Der Innenverteidiger attackierte seinen Gegenspieler scharf, indem er zunächst auf den Platzverweis von Benjamin Hübner beim 2:2 in Düsseldorf verwies. Dieser war nach einer vermeintlichen Tätlichkeit an Kaan Ayhan vom Platz geflogen, hatte den Fortuna-Mann aber keineswegs geschlagen. Vielmehr hatte sich dieser Hübners Arm mit seinem Arm ins Gesicht gedrückt. Gehring erkannte in dieser Szene Parallelen. "Jetzt ein, zwei Tage später haben wir in der 3. Liga die gleiche Situation, dass ein Kutschke mich am Trikot zieht und sich fallen lässt", hob der 32-Jährige an. "Ich finde es einfach nur traurig, denn es macht den Fußball, den so viele lieben, einfach kaputt."

Schiedsrichter Schultes nahm der ehemalige Saarbrücker bei seiner Kritik ausdrücklich aus: "Was soll er machen? Er lässt sich fallen, es geht so schnell." Dafür bekam Kutschke eine volle Breitseite ab. "Dass es solche Spieler gibt, die so etwas abziehen - das hat nichts mehr mit Fußball zu tun", sagte Gehring und schickte an den FCI-Stürmer noch klare Worte hinterher: "Im Leben kommt alles irgendwann zurück."

Großaspachs Rückstand beträgt nun elf Punkte

Fast schon in den Hintergrund gerieten dabei die Folgen des 1:1 für beide Teams. Während Kutschke ("Es war nicht die Intensität, die wir heute gebraucht hätten") und der FC Ingolstadt den Sprung auf den Relegationsrang zwar verpassten, mit zwei Punkten Rückstand auf den Dritten Bayern München II aber weiterhin gute Chancen haben, sieht es für die SG Sonnenhof deutlich schlechter aus. Der Rückstand der stark abstiegsbedrohten SG Sonnenhof auf das rettende Ufer beträgt nun elf Zähler. Gehring konnte bei aller Wut ("Mir platzt der Schlauch") trotzdem Positives mitnehmen: "Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung der Mannschaft. Wir haben hier super gefightet."

pau