Auf dem Papier schienen die Rollen im Luigi Ferraris klar verteilt. Schließlich hatte der ungefährdete Spitzenreiter Inter die Chance, Verfolger Juventus vorerst auf bis zu sieben Punkte zu distanzieren. Zu sehen war beim Aufsteiger aus Genua davon zunächst aber wenig. Die Gastgeber begannen mutig und hielten mit dem Favoriten nicht nur mit, sondern kratzten nach einer guten halben Stunde sogar an der Führung. Acerbi hatte Glück, dass seine Kopfballverlängerung hauchzart am eigenen Kasten vorbeiging (33.).
Arnautovic und Sommer im Fokus
Etwas glücklich und aus dem Nichts fiel dann auch das erste Tor der Begegnung für bis dahin eher harmlose Gäste. Ein Einwurf fiel Barella vor die Füße, nach dessen Volley Arnautovic goldrichtig stand (42.). Durchaus ein besonderes Tor, war es doch über zehn Jahre nach seinem Serie-A-Debüt für die Nerazzurri das erste Ligator des Rückkehrers im Trikot der Modestädter.
Lange konnte Inter-Coach Simone Inzaghi, der nach dem 2:0-Erfolg gegen Lecce eine unveränderte Startformation aufgeboten hatte, aber nicht jubeln. In der aufgrund einer Pyro-Pause üppigen Nachspielzeit nickte Dragusin einen Eckball unter Mithilfe des schlecht aussehenden Inter-Keepers Sommer zum 1:1-Pausenstand in die Maschen (45.+7).
Serie A, 18. Spieltag
Nerazzurri bleiben zu harmlos
Im zweiten Durchgang änderte sich nichts am Bild der ersten 45 Minuten. Die Mailänder taten sich sichtlich schwer, einen aufmüpfigen Aufsteiger ernsthaft in Gefahr zu bringen, der seinerseits immer wieder vielversprechende Standards schlug. Ein solcher war es dann auch, der für die erste gute Chance der zweiten Halbzeit sorgte - allerdings für Inter. Calhanoglu fand Acerbi per Freistoß, gegen dessen Kopfball Martinez stark parierte (68.).
Es folgte eine nahezu ereignislose Schlussphase, in der der Favorit mehr vom Ball hatte, aber keinerlei Gefahr mehr entwickeln konnte. Das leistungsgerechte 1:1, das in der Lombardei nur als misslungener Jahresausstand gelten kann, hatte somit Bestand.
Nach dem Jahreswechsel steht für Genua am 5. Januar mit der Partie beim FC Bologna (20.45 Uhr) das nächste Spiel gegen einen Top-Gegner an. Inter empfängt einen Tag später Abstiegskandidat Hellas Verona (12.30 Uhr).