Ein schaurig-schöner Moment für den Abwehrspieler des 1. FC Köln, der eine rasante Karriere im Trikot mit dem Geißbock auf der Brust hinter sich hat, die mit dieser Berufung ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.
Doch: Wie geht man damit um in diesen Zeiten? Die Freude ist so verhalten wie die Unsicherheit groß ist. FC-Geschäftsführer Horst Heldt sagte am Donnerstag: "Ob unsere Nationalspieler die Länderspielreisen, die in Risikogebiete gehen würden, antreten werden, ist noch offen. Die Fifa hat sich noch nicht dazu geäußert - und sie ist in diesem Fall maßgeblich."
Ob unsere Nationalspieler die Länderspielreisen, die in Risikogebiete gehen würden, antreten werden, ist noch offen.
Horst Heldt
Dass er damit nicht glücklich ist, daraus macht Heldt ebenso wenig einen Hehl wie seine Kollegen aus der Liga: "Wir sind beim Thema Länderspielreisen in Risikogebiete in Kontakt mit anderen Klubs - weil es nicht in Ordnung ist, dass wir Vereine da keine Klarheit bekommen." Heldt bringt durchaus Verständnis auf für die Maßnahmen und sagt: "Mir steht nicht zu, zu beurteilen, ob die Klassifizierung der Risikogebiete sinnvoll ist. Ich bin grundsätzlich dafür, sportliche Wettbewerbe möglichst durchzuführen." Dann schiebt er nach, was wohl die komplette Liga unterstreicht: "Aber nur, wenn es geht. Die Gesundheit hat immer Vorrang."
Modeste muss weiter warten
Indes sucht Markus Gisdol nach der richtigen Mischung für den Samstag und das Derby gegen Borussia Mönchengladbach. Anthony Modeste, den seit Monaten Knieschmerzen plagen, wird nicht zum Kader gehören: "Er ist noch nicht bereit. Wir geben ihm die Zeit, Stück für Stück vorwärts zu kommen. Das tut er auch. Er muss aber absolut beschwerdefrei sein. Wir bauen da keinen Druck auf."
Fehlen werden auch Jorge Meré und Ismail Jakobs, deren muskuläre Probleme einen Einstieg ins Training erst während der Länderspiel-Phase möglich ist. Bangen muss der Trainer um Kapitän Jonas Hector, dessen in Bielefeld erlittene Blessur im Nacken-Kopf-Bereich noch nicht ausgeheilt ist. Dafür ist Benno Schmitz wieder fit: "Er ist eine Option", sagt Gisdol über den Rechtsverteidiger.
Zuschauerfrage entschiedet sich am Freitag
Ob das Derby vor Zuschauern ausgetragen werden kann, entscheidet sich am Freitag. Heldt dazu: "Das ist die Regelung: Entscheidend ist, ob die Inzidenzzahl am Tag vor dem Spiel unter 35 liegt oder nicht." Seit Tagen bewegt sie sich in Richtung dieser Größenordnung. Heldt hofft, für die Fans, aber auch für die Menschen, die ins Blaue hineinarbeiten: "Unsere Mitarbeiter haben viele Stunden Arbeit in die Vorbereitung der Teilöffnung investiert. Genauso wie vor dem ersten Heimspiel. Wir sind also vorbereitet. Jetzt müssen wir abwarten, wie sich die Zahlen entwickeln."
Als gesichert darf angesehen werden, dass der FC noch einmal auf dem Transfermarkt tätig wird. Ein offensiver Außenbahnspieler wird gesucht und soll bis zum Wochenende auch gefunden werden. Heldt: "Wir sind in intensiven Gesprächen und wollen gerne noch etwas machen."
