Bundesliga (D)

Glauber: "Kein großer Unterschied zwischen Bayern und uns"

Nürnberg: Brasilianer will in den UEFA-Cup

Glauber: "Kein großer Unterschied zwischen Bayern und uns"

Will in den UEFA-Pokal: Nürnbergs Brasilianer Glauber.

Will in den UEFA-Pokal: Nürnbergs Brasilianer Glauber. imago

Davon gewannen die Franken neun, spielten fünf Mal unentschieden, zuletzt am Sonntag beim 1:1 in Cottbus, und verloren nur ein Mal: Am 8. April mit 0:1 in Stuttgart - es stand 0:0, als Glauber nach einer Tiffert-Schwalbe in der 62. Minute zu Unrecht Gelb-Rot sah.

kicker: Herr Glauber, der Club hat im Jahr 2006 nur ein Spiel verloren, wenn Sie in der Anfangself standen. Sind Sie also "schuld" am Nürnberger Erfolg?

Glauber (23): Ich bin ein Teil des Ganzen. Ich denke, dass ich eine geschlossene Mannschaft, die schon das ganze Jahr richtig gut drauf ist, noch einmal gut ergänzt habe.

kicker: Warum wechselt ein Brasilianer, der immerhin ein Länderspiel bestritten hat, zu einem Abstiegskandidaten nach Deutschland?

Glauber: Weil ich Herausforderungen mag. Und es ist ein großer Reiz, einen Traditionsverein wie Nürnberg wieder nach oben zu führen.

kicker: Was auch zu klappen scheint. Warum gings so schnell nach oben mit dem Club?

Glauber: Dass es so schnell ging, ist auch für mich eine Überraschung. Aber wir haben viele Spieler mit großem Potenzial, in der Mannschaft stimmt zurzeit alles, und Trainer wie Hans Meyer haben eben Erfolg.

kicker: Trainer wie Hans Meyer, wie sind die?

Glauber: Hans Meyer erwartet viel und fordert viel von uns. Er sieht alles und korrigiert sofort, auch wenns dabei schon mal laut wird. Er ist ein ähnlicher Typ wie unser früherer Nationaltrainer Scolari.

Mit Glauber (re.) in der Anfangself verlor der Club 2006 nur ein einziges Mal.

Mit Glauber (re.) in der Anfangself verlor der Club 2006 nur ein einziges Mal. imago

kicker: Hatten Sie Probleme, sich vom brasilianischen auf den deutschen Fußball umzustellen?

Glauber: Die Unterschiede sind nicht so groß. Am schwersten fiel mir die Umstellung auf das Klima hier.

kicker: Die Unentschieden gegen Bochum und in Cottbus haben den Club die Tabellenführung gekostet. Holen Sie die am Samstag zurück?

Glauber: Wir wollen mit einem Sieg in der Spitzengruppe bleiben.

kicker: Das Saisonziel lautet nach wie vor Rang acht bis 12 - offiziell.

Glauber: Ja, denn es ist noch viel zu früh in der Saison, um über mehr nachzudenken. Auf Dauer ist sicher das Potenzial da, um irgendwann einmal weiter oben zu landen.

kicker: Wie weit oben?

Glauber: Meister werden wir wohl nicht werden, auch wenn ich bei unserem 0:0 in München keinen großen Unterschied zwischen den Bayern und uns bemerkt habe. Ich will möglichst weit vorne landen.

kicker: Um sich so für einen größeren Verein als den 1. FCN zu empfehlen?

Glauber: Natürlich träume ich von einer großen Mannschaft; mein Hauptziel aber ist es, wieder in der Nationalmannschaft zu spielen. Daher will ich unbedingt in den UEFA-Pokal, um mehr im Blickpunkt zu stehen.

Interview: Harald Kaiser