Zum Abschluss des 21. Spieltags traf der Vorletzte Granada auf den Fünften Atletico Madrid, das vier Tage vorher Stadtrivale Real Madrid nach Verlängerung aus dem Pokal gekegelt hatte. Im Vergleich dazu tauschte Diego Simeone viermal: Unter anderem Koke und de Paul blieben am Anfang draußen. In der Abwehr-Dreierkette startete mit dem früheren Dortmunder Axel Witsel auch ein ehemaliger Bundesligaspieler. Mit Shootingstar Bryan Zaragoza, der ab der kommenden Saison für den FC Bayern spielt, stand bei den Gastgebern dagegen ein künftiger Bundesligaspieler in der Startelf.
Halbzeit eins gestaltete sich ereignisarm. Die Gastgeber starteten mutig und mit Offensivdrang ins Spiel, ohne Atletico dabei ernsthaft zu gefährden. Die Madrilenen brauchten gut 20 Minuten, um in der Partie anzukommen und wurden dann selber aktiver. Gefährliche Chancen blieben auf beiden Seiten aber Mangelware.
Rojiblancos kommen stark aus der Kabine
Boyé (11.) und Zaragoza (29.) kamen für Granada zwar zu Abschlüssen - beide gingen aber am Tor vorbei bzw. drüber. Die gefährlichsten Situationen Atleticos wurden zurückgepfiffen: Morata lief alleine auf Granada-Keeper Batalla zu, stand aber im Abseits (30.). Griezmann schoss an die Latte, vorher hatte Mitspieler LLorente aber Granadas Carlos Neva gefoult (33.).
Nach der Pause steigerte sich Atletico erheblich und kam zu mehreren Gelegenheiten. Die gefährlichste davon hatte der zur Halbzeit eingewechselte Lino, der aber an Batalla scheiterte (50.). Vier Minuten später war es dann soweit: Nach Griezmanns Flanke aus dem Halbfeld kam Morata im Zentrum frei zum Kopfball - 1:0 für Atletico. Nach mehrminütiger VAR-Kontrolle, weil Morata möglicherweise in abseitsverdächtiger Position gestanden haben soll, wurde der Treffer gegeben.
Nach dem starken Beginn nahmen sich die Rojiblancos wieder zurück und schalteten in den Verwaltungsmodus. Granada war weiter bemüht, bis zu einer guten Gelegenheit dauerte es aber bis zur 78. Minute. Nach einer Ecke klärte Witsel einen Schuss von Bruno Mendez kurz vor der Linie per Kopf.
Atletico rettet Sieg am Ende über die Zeit
Die Nachspielzeit wurde dann noch einmal hitzig: Nachdem Atletico durch Griezmann (Pfosten) und Correa (scheiterte an Batalla) eine Doppelchance auf das 2:0 vergab, köpfte sich der eingewechselte Gimenez im eigenen Strafraum an die Hand. Besonders die Bank der Andalusier protestierte vehement. Es gab aber keinen Elfmeter für die Gastgeber.
Die Rojiblancos retteten also einen durchaus glücklichen Sieg über die Zeit. Zehn starke Minuten zu Beginn des zweiten Durchgangs reichten der Elf von Diego Simeone, um den Siegtreffer zu erzielen. Granada zeigte sich über die ganze Spieldauer stets bemüht, konnte sich aber zu wenige zwingende Gelegenheiten herausspielen, um Atletico ernsthaft zu gefährden.
Die Madrilenen springen mit dem Sieg auf Rang vier und treten bereits am Donnerstag wieder an. Dann geht es im Pokal-Viertelfinale gegen den FC Sevilla (21 Uhr). Der FC Granada bleibt Vorletzter und trifft am kommenden Montag in La Liga auf den FC Getafe (21 Uhr).