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Grauschopf übertrifft bei der DJK Vilzing alle Erwartungen

Erlebt der Tabellenführer erneut einen Einbruch?

Grauschopf übertrifft bei der DJK Vilzing alle Erwartungen

Gefeierter Defensivspieler: Paul Grauschopf (Zweiter von rechts) hat schon vier Saisontore erzielt.

Gefeierter Defensivspieler: Paul Grauschopf (Zweiter von rechts) hat schon vier Saisontore erzielt. IMAGO/Zink

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Drei Spiele, drei Siege, Tabellenführer. So kennt der Fan die DJK Vilzing im dritten Jahr in Folge. Unter Trainer Josef "Beppo" Eibl ist die Mannschaft in dessen erster Saison (2021/22) im Meisterjahr in der Bayernliga Nord mit sechs Dreiern gestartet. Im Vorjahr als Regionalliga-Neuling waren es drei Erfolge und in diesem Jahr ebenfalls. Sieg Nummer vier am Freitag gegen den 1. FC Schweinfurt 05 wäre neuer Vilzinger Vereinsrekord für Liga vier.

Auch wenn im Moment alles optimal zu laufen scheint, so tritt Coach Eibl lieber leicht auf die Bremse: "Wir mussten im vorigen Jahr leidvoll erfahren, dass es auch mal eine Durststrecke geben kann. Ich hoffe aber, dass uns das dieses Mal in der Länge nicht mehr passiert", spricht der Anwärter auf die A-Lizenz die elf Spiele in Serie im Herbst 2022 an, als es nur einen Sieg gab. Eibl ist felsenfest davon überzeugt, dass das nicht noch einmal passieren wird, weil: "Die Mannschaft haben wir vor der Saison qualitativ noch einmal auf ein anderes Level gehoben. Alle Neuzugänge sind sehr gut und angekommen. Wir sind nun auch in der Breite gleichmäßiger besetzt und haben mehr Variationsmöglichkeiten." Das war das Manko 2022/23, als Eibl kaum wechseln konnte, nur in einer Handvoll von 38 Partien alle fünf Wechsel ausgeschöpft hat.

DIE START-SIEGE

Den Unterschied macht sicher auch ein Spieler, der eigentlich für die Defensive geplant war, der nun aber mit vier Treffern bester Schütze der kompletten Liga ist: Paul Grauschopf, der schon zwei Jahre in der 3. Liga bei der SpVgg Unterhaching gekickt hat, ist die Vaterfigur des Erfolgs. Eigentlich hat er fünfmal getroffen, das zwischenzeitliche 1:1 am 3. Spieltag für Schalding war allerdings ein Eigentor.

Der Linksfuß, der bei Jahn Regensburg, Greuther Fürth, RB Leipzig und FC Ingolstadt 04 ausgebildet wurde, hat in ganz kurzer Zeit eine Führungsrolle übernommen: "Wir hatten Paul bei seiner Verpflichtung eigentlich als Innenverteidiger geplant. Aber da haben wir mit Jakob Zitzelsberger und Elija Härtl zwei sehr gute Spieler dazubekommen und so hat sich schon früh in der Vorbereitung abgezeichnet, dass Paul auf der Sechs spielen wird. Er kurbelt unser Offensivspiel an, ist hinten wie vorne kopfballstark und ist extrem wichtig. Wir haben uns von seiner Verpflichtung schon einiges erwartet, diese Erwartungen hat Paul übertroffen", lobt Eibl.

Probleme bei Elfmetern

Zweimal, beim 5:3 in Nürnberg II und beim 5:1 in Schalding, hat er jeweils doppelt getroffen, der Regensburger spielt auf einem hohen Niveau und sagt: "Die Erwartungen hier in Vilzing haben sich für mich voll erfüllt. Hier ist alles so wie ich es zuvor gehört habe. Wir haben einen guten Mix zwischen Professionalität und Amateurfußball gefunden, haben Spaß und so soll es sein. Im Moment sind wir auch noch mega erfolgreich", sagt der 1,83 Meter große Kicker, der binnen kurzer Zeit in eine Führungsrolle geschlüpft ist. Beleg dafür ist auch, dass er in Schalding einen Elfmeter versenkt hat. Das nämlich war in den letzten Monaten das große Problem bei den Oberpfälzern, die neun der letzten elf Strafstöße verschossen haben: "Ich denke, dass ich jetzt erst einmal Elfmeterschütze Nummer eins bin", fühlt sich Grauschopf in seiner Rolle wohl.

Dass für Vilzing erneut der große Einbruch kommt, das scheint dieses Mal nicht der Fall zu sein: "Wissen kann man das nie. Aber es gibt Gründe, warum das nicht so ist", so Eibl. Denn in den Vorjahren hat er fast immer mit der gleichen Besetzung gespielt. "Wir haben jetzt aber wesentlich mehr Alternativen, haben gleiche Qualität auf der Bank und können besser variieren. Zudem sind wir in der Defensive mit Zitzelsberger, Härtl und Grauschopf kopfballstärker geworden."

Wir wollen hinten mal zu Null spielen, haben ja bisher in jedem Spiel mindestens ein Gegentor kassiert.

Josef Eibl, Trainer

Dass die Vilzinger nun in den Kreis der Titelaspiranten aufzunehmen sind, das wird nicht der Fall sein. “Wir sind und bleiben ein reiner Amateurverein, Regionalliga, mehr geht nicht", hat Abteilungsleiter Roland Dachauer schon in der vorigen Saison gesagt. Daran wird sich nichts ändern, auch wenn die Erfolgsserie noch länger werden sollte: "Mit Schweinfurt kommt am Freitag ein Gegner, der nach dem Umbruch noch ungeschlagen ist und der nach wie vor viel Qualität im Kader hat", so Eibl. Wichtig wird sein, da das noch ein kleines Problem ist: "Wir wollen hinten mal zu Null spielen, haben ja bisher in jedem Spiel mindestens ein Gegentor kassiert", fordert der Vilzinger Trainer. Dazu sagt Torschütze Grauschopf mit einem Augenzwinkern: "So lange wir vorne immer ein Tor mehr schießen als wir hinten kassieren, können wir damit leben."

Dirk Meier

Die Trainer in der Regionalliga Bayern