Champions League

Guardiola ist Mister Halbfinale - Müllers Weisheit

FCB dreht Zwei-Tore-Rückstand

Guardiola ist Mister Halbfinale - Müllers Weisheit

Zwei Münchner, zwei Marken: Sowohl Thomas Müller als auch Trainer Pep Guardiola erreichten am Dienstagabend Besonderes.

Zwei Münchner, zwei Marken: Sowohl Thomas Müller als auch Trainer Pep Guardiola erreichten am Dienstagabend Besonderes. Getty Images

Zum vierten Mal in Folge zog der FCB übrigens in die Runde der letzten Vier ein - Vereinsrekord. Darüber hinaus stellten Torschütze Thomas Müller und Trainer Pep Guardiola besondere Marken auf. Eine Hose wurde ebenfalls thematisiert.

Tore satt

Zuletzt erlebte der FC Bayern München einige turbulente Tage: Top-Spieler wie Arjen Robben, Franck Ribery, David Alaba, Medhi Benatia, Javier Martinez und Bastian Schweinsteiger (immerhin wieder im Kader) fielen aus, der FCB verlor das Hinspiel beim FC Porto aufgrund zahlreicher Patzer mit 1:3 und Mannschaftsarzt Dr. Müller-Wohlfahrt trat zurück .

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Mit dem restlichen Personal ging man schließlich die Mission Aufholjagd an - und lieferte dabei eine phänomenale erste Hälfte ab: Ballmagnet Thiago (80 Prozent Passquote) legte los, es folgten Tore von Jerome Boateng, Thomas Müller und Doppelpacker Robert Lewandowski. 5:0 zur Pause, so mancher Fan dürfte das mit offenstehendem Mund verfolgt haben. Das technisch beschlagene Porto kam zu keiner Zeit auf, das Feuer der Drachen erstickte der deutsche Rekordmeister bereits im Rachen. Da konnte sich der FCB auch eine laut Trainer Guardiola "nicht so gute zweite Hälfte erlauben", in der noch Jackson Martinez (erstes Heimgegentor der Bayern in dieser CL-Saison) und Xabi Alonso per direktem Freistoß trafen.

Guardiolas tolle Serie und klare Worte

Spielberichte

"Das war sehr gut. Wir haben anders gespielt als im Hinspiel", stellte der Katalane zufrieden fest. "Das alles haben wir wegen dieser fantastischen Spieler geschafft. Ich bin dankbar, mit ihnen zusammenarbeiten zu dürfen. Nach der Niederlage waren die Spieler meine Helden. Jetzt ist es einfach, sie zu lieben." Gewohnt bescheiden blieb der 44-Jährige also, wenngleich er in seinem 100. Pflichtspiel mit den Münchnern (79 Siege, 10 Remis, 11 Niederlagen) eine beeindruckende Serie fortführte: 2009, 2010, 2011 und 2012 erreichte Guardiola mit dem FC Barcelona das Halbfinale der Champions League - genauso wie nach seiner Auszeit (2013) in den Folgejahren 2014 und 2015 mit dem FC Bayern. Kurzum: Wenn Guardiola in der Königsklasse unterwegs ist, erreichen seine Teams immer die Runde der letzten Vier. Gewonnen hat er den Henkelpott in den Jahren 2009 und 2011.

Der trägt sie aber immer auch verdammt eng.

Thomas Müller über Pep Guardiolas Modestil

Doch für Guardiola sind dies Randgeschichten. Er erklärte gegenüber dem TV-Sender Sky vielmehr die jüngste Situation: "Man muss sich bei Kritik immer vor die Spieler stellen. Es ist nie einfach und es gehört auch immer Glück dazu." Er schloss mit ungewohnt ehrlichen Worten: "Wenn die Leute denken, dass man jedes Spiel auf diesem Niveau gewinnen kann, müssen sie sich einen neuen Trainer suchen."

"Scherzkeks" Müller zieht an Gomez vorbei

Thomas Müller

Hatte reichlich Spaß beim 6:1 - sowohl vor als auch nach dem Spiel: Weltmeister Thomas Müller. Getty Images

Ein kurzer Moment der Einkehr, ehe weiter die Leistung und ein paar weitere Male die Mannschaft gelobt wurde. "Wir haben geil gespielt. Fünf Tore in der ersten Halbzeit - das war Wahnsinn", sagte dann auch Lewandowski. Kapitän Lahm ergänzte: "Die Mannschaft hat eine hohe Qualität und ein großes Herz. Wir wussten, dass wir im Gegensatz zum Hinspiel etwas ändern mussten. Das hat sich ausgezahlt."

Gut gelaunt zeigte sich vor allem Müller, der mit seinem Treffer zum 4:0 zum besten deutschen Torjäger der Champions League avancierte. Der Weltmeister steht nun bei 27 Toren, einem mehr als Ex-Bayer Mario Gomez (26). "Zwischenzeitlich war es phänomenal. Wir haben vorher gesagt, auch ein 0:0 zur Pause ist kein Problem, und dann steht's zur Halbzeit 5:0. Das muss man auch erst einmal verarbeiten.", äußerte sich Müller, der süffisant sein abgefälschtes Tor kommentierte: "Ein Weltklasse-Tor von mir! Wie Hermann Gerland schon immer gesagt hat: Wenn man nicht weiß, wohin mit dem Ball, dann schieß ihn einfach ins Tor."

Der Riss in der Hose - Fall geklärt

Der Riss in Pep Guardiolas Hose.

Der Riss in Pep Guardiolas Hose. Getty Images

Apropos süffisant: Randthema der Partie war der ominöse Riss in Guardiolas linkem Hosenbein. Der Betroffene selbst fasste dies nüchtern zusammen: "Die Hose ist einfach gerissen. Für das nächste Spiel kaufe ich mir eine Neue." Müller dagegen, der nach dem Sieg außerdem mit Megaphon am Fanzaun im Stadion sang, ging in die Ermittlung über und nannte den Grund für den Textilfehler: "Der trägt sie aber immer auch verdammt eng. Der italienische Stil hat da sicher was dazu beigetragen."

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Bilder zur Partie Bayern München - FC Porto

Bilder zur Partie FC Porto - Bayern München