2. Bundesliga (D)

Happe: "An das Niveau der Vorsaison anzuknüpfen, ist nicht leicht"

Offenbach: Der Kapitän über den Fehlstart, seine Rolle und den Abstiegskampf

Happe: "An das Niveau der Vorsaison anzuknüpfen, ist nicht leicht"

OFC-Kapitän Markus Happe ist mit einer Entscheidung nicht einverstanden.

Greift nach Verletzung nun wieder ein: OFC-Kapitän Markus Happe. imago

kicker: Herr Happe, Sie fielen in den ersten drei Saisonspielen wegen einer Wadenverletzung aus. Wann ist wieder mit Ihnen zu rechnen?

Markus Happe (34): Es geht mir soweit ganz gut. Ich trainiere wieder mit der Mannschaft und denke, dass ich am Freitag beim Test in Feucht zum Einsatz komme.

kicker: In der letzten Saison fehlten Sie Ihrer Mannschaft achtmal, jetzt verpassten Sie den Saisonauftakt. Im Umfeld meinen nicht wenige, dass Sie keine 34 Spiele am Stück mehr durchspielen könnten.

Happe: Dagegen verwehre ich mich. Diese Leute sollten mal die Statistik aller anderen Spieler nehmen und sie dann mit meiner vergleichen. Es gibt nur wenige Akteure, die auf über 30 Spiele kommen. Die meisten liegen, wie ich auch, zwischen 25 und 28 Partien. Insofern sehe ich dieser Kritik gelassen entgegen.

kicker: Statistisch gesehen konnte der OFC seit 2005 von elf Spielen ohne Sie nur eins gewinnen. Kann das Team ohne Sie nicht siegen?

Happe: Sicherlich nicht. Diese Statistik zeugt vielleicht von meiner Wichtigkeit. Doch nur wenn ich fit bin, kann ich der Mannschaft wirklich helfen.

kicker: Nach drei Spielen hat nur Schlusslicht Burghausen mehr Treffer hingenommen.

Happe: Den Klassenerhalt in der vergangenen Saison haben wir vor allem aufgrund einer starken Defensivarbeit von allen elf Spielern auf dem Platz erreicht. Es fehlen noch ein paar Prozent, um dieses Niveau zu erreichen. Letztlich ist aber auch nicht alles so schlecht, wie es gemacht wurde. Gegen Jena, einen starken Aufsteiger, haben wir unglücklich Remis gespielt. In München beim 0:3 wurden wir unter Wert geschlagen und gegen den KSC haben wir trotz des 0:1 eine richtig gute Leistung abgeliefert.

kicker: Sie sind aber Vorletzter und haben nur einen Punkt. Reden Sie Ihre Situation nicht schön?

Happe: Sicherlich muss man auch ein Spiel wie gegen Jena gewinnen und analysieren, warum das nicht der Fall war. Doch bisher ist ja nichts Großartiges passiert. Es gibt eine aufsteigende Tendenz und es fehlt nicht mehr viel, um an die Vorsaison anzuknüpfen.

kicker: Ist es aber nicht höchst erstaunlich, dass der Trainer in den ersten zwei Partien fehlenden Biss moniert? Haben da ein paar Spieler nicht den Ernst der Lage erkannt?

Happe: Das kann ich nicht so stehen lassen. Es sind keine großen Unterschiede zur letzten Saison. Es fehlen Kleinigkeiten, keine krassen Dinge. Die Spieler sind sich bewusst darüber, welchen Aufwand wir betreiben mussten, um nicht abzusteigen. Jedem war klar, dass wir nur mit diesem Level auch in dieser Saison bestehen. An das Niveau der Vorsaison anzuknüpfen, ist nicht leicht. Wir arbeiten dran. Erreichen wir das, gibt es definitiv mehrere Klubs, die wir hinter uns lassen können.

Interview: Mounir Zitouni