3. Liga (D)

FC Ingolstadt, Henke: "Blödsinn, sich mit Bayern zu messen"

Ingolstadt: Transferaktivitäten so gut wie abgeschlossen

Henke: "Es ist Blödsinn, sich mit Bayern München zu messen"

Engagement für die Schanzer - auch an der Seitenlinie: Sportdirektor Michael Henke.

Engagement für die Schanzer - auch an der Seitenlinie: Sportdirektor Michael Henke. imago images

Nach der Corona-Pause starteten die Schanzer ausgerechnet mit einem 2:1-Auswärtssieg in Haching noch einmal richtig durch. Sportdirektor Michael Henke äußert sich nicht nur zu den Chancen in dieser Partie, sondern auch zu möglichen Zu- und Abgängen kurz vor dem immer näher rückenden Deadline Day.

Trotz der beiden Siege zum Auftakt schätze Henke die bisherigen Leistungen nüchtern und sachlich ein: "Sicherlich gibt es noch Luft nach oben. Wir haben die beiden Spiele nicht souverän gewonnen. Wenn man sich die 90 Minuten anschaut, denke ich doch verdient gewonnen." Worin sich der ehemalige Assistent von Erfolgstrainer Otmar Hitzfeld dagegen sicher ist, dass es wieder eine spannende Drittligasaison wird: "Ob es in den nächsten 36 Spielen eines gibt, dass wir souverän gewinnen weiß ich nicht. Dafür ist diese Liga zu eng und unberechenbar." Der Schlüssel zum Erfolg liegt sicher auch in Liga 3 nicht nur in der Konstanz, sondern auch darin nie zufrieden zu sein. Deshalb blickt der FCI-Sportdirektor Richtung Säbener Straße mit Bewunderung zum Rekordmeister: "Es ist Blödsinn, sich mit Bayern München zu messen. Aber sie gewinnen ein Spiel nach dem anderen, einen Titel nach dem anderen und sind immer wieder hungrig."

Spielersteckbrief Kurzweg
Kurzweg

Kurzweg Peter

Spielersteckbrief Caiuby
Caiuby

da Silva Caiuby Francisco

Spielersteckbrief Röcher
Röcher

Röcher Thorsten

"Haching ähnlich gestrickt wie wir"

Die Favoritenrolle in diesem bayerischen Derby lehnt Henke ab. "Die haben ein Spiel gewonnen, wir zwei. Das ist für mich kein großer Unterschied", gibt der 63-Jährige zu bedenken. Für ihn sind beide Teams auf Augenhöhe und ähneln sich sogar in ihrer Philosophie und Personalplanung: "Haching ist ähnlich gestrickt wie wir und hat ebenfalls viele junge Leute im Kader. Sie haben zur neuen Saison wenig verändert, es ist immer wieder spannend nach Unterhaching zu schauen. Ich glaube da gibt es viele Parallelen und Gemeinsamkeiten zwischen der SpVgg und uns Schanzern." Seine Vorhersage zum Spiel dagegen ist eindeutig: "Es wird ein Abnutzungskampf, aber das ist typisch für diese 3. Liga."

"Wir haben das Heft des Handelns in der Hand"

Bis zum 5. Oktober, dem Ende dieser Sommertransferperiode, erwartet Henke auch weiterhin viel Unruhe. In Sachen Transferaktivitäten hält er den Ball flach. "Wir haben das gemacht, was wir machen wollten. Uns ging es darum drei bis vier Positionen zu verbessern. So gesehen sind wir mit dem aktuellen Stand sehr zufrieden", erklärt ein überzeugter Sportdirektor, schiebt aber im gleichen Atemzug hinterher: "Ausschließen kann ich natürlich nicht, dass in beide Richtung noch etwas passiert. Stand jetzt, gehe ich davon aus, dass dieser Kader auch nach dem 5. Oktober Bestand hat."

Für Kurzweg und Röcher bleibt die Tür offen

Für Wechselkandidaten wie Peter Kurzweg oder Thorsten Röcher bleibt die Türe weiterhin offen. "Wir wollen keinen loswerden. Aber wenn ein Spieler kommt und unbedingt weg will, weil er denkt, zu wenig Einsatzzeit zu bekommen, dann unterhalten wir uns." Bei den Vertragsinhalten scheinen die Schanzer ebenfalls gute Vorarbeitet geleistet zu haben. "Wir haben das Heft des Handelns in der Hand", erklärt Henke mit breiter Brust. Das Vertrauen ins aktuelle Aufgebot ist groß und dies hängt nicht nur mit dem guten Ligastart zusammen. "Wir sind mit dem aktuellen Kader sehr zufrieden. Fast alle Positionen sind doppelt besetzt, unsere Kaderstärke, die einzelnen Mannschaftsteile und die Altersstruktur passen im Moment", erklärt der Sportdirektor und das klingt ganz und gar nicht nach den branchenüblichen Phrasen.

Kommt Caiuby zurück?

Ein Trainingsgast der besonderen Art gibt derzeit viel Raum zu Spekulationen. Für eine mögliche Verpflichtung des 32-jährigen Ex-Ingolstädters Caiuby, der sich gerade beim FCI fit hält, öffnet Henke die Tür einen winzigen Spalt: "Ein Engagement beim FCI kann ich nicht ausschließen. Derzeit ist es aber weit weg." Abzuklären wäre auf jeden Fall ob der Brasilianer als Nicht-EU-Ausländer, im Gegensatz zu seinem Landsmann Lucas Galvao, eine Spielberechtigung für die 3. Liga erhalten würde.

Bernd König

Klub für Klub: Die Sommer-Transfers der Drittligisten