Bundesliga (D)

Hinkel: "Fußball ist wie Fahrradfahren"

Freiburg: Comeback nach 1982 Tagen

Hinkel: "Fußball ist wie Fahrradfahren"

"Der Kampf wird wohl bis zum Ende gehen": Andreas Hinkel (l.) prophezeit dem SC einen heißen Abstiegskampf.

"Der Kampf wird wohl bis zum Ende gehen": Andreas Hinkel (l.) prophezeit dem SC einen heißen Abstiegskampf. Getty Images

"Man hat gesehen, dass er Erfahrung mitbringt", lobte SC-Trainer Marcus Sorg seinen neuesten Neuzugang. "Das hat der Mannschaft geholfen, davon werden wir in Zukunft profitieren." 20 Minuten etwa brauchte Hinkel ("Es war schön, wieder in der Bundesliga zu spielen") zur Re-Akklimatisierung im deutschen Oberhaus, dann gelangen dem 29-Jährigen die ersten vielversprechenden Aktionen im Freiburger Trikot. Zuvor hatte er allerdings auch in der Entstehung des 0:1 ein Kopfballduell verloren.

Vom kicker gab es insgesamt die Note 4, Sorg hatte alles in allem ein "gutes Spiel" von Hinkel gesehen, gerade vor dem Hintergrund der fast eineinhalbjährigen Praxis-Pause: "Natürlich hat er bei der Fitness noch Nachholbedarf. Aber das wird mit der Zeit kommen." Hinkel, der aufgrund des Mittelfußbruchs von Mensur Mujdza (27) auf rechts erst einmal gesetzt ist, fand seinen Einstand ordentlich, "aber das ist zweitrangig. Nur das Ergebnis zählt, deswegen überwiegt die Enttäuschung. Die wird noch ein paar Tage im Kopf rumhängen."

Zumal die Keller-Konkurrenz - Lautern, Augsburg und eben Gegner Hamburg - eifrig Punkte sammelte, während der spielbestimmende SC selbst einen Elfmeter verschoss. Auch wenn Hinkel Fehlschütze Papiss Demba Cissé in Schutz nahm ("Jeder kennt Papiss, das ist kein Unvermögen, an anderen Tagen macht er alle rein"), ärgerte er sich über die Null-Punkte-Ausbeute: "Wenn man den Spielverlauf sieht, war das völlig unnötig."

Hinkel rät zur VfB-Taktik

Sein Rat: "Man muss ruhig bleiben, die Spiele analysieren und unter der Woche gut arbeiten. Man muss sich auf das Wesentliche konzentrieren, das habe ich schon im Abstiegskampf mit dem VfB Stuttgart erlebt." Das war 2000/01, als Hinkel erstmals Bundesliga-Luft schnupperte und im Saison-Finale samt Rettung am 33. Spieltag gesetzt war. "Es wird ganz lange eng bleiben", prophezeit er auch elf Jahre später, "der Kampf wird wohl bis zum Ende gehen. Der Vorteil für Freiburg ist, dass man hier schon vor der Saison weiß, dass man gegen den Abstieg spielt."

Und vielleicht entpuppt sich auch Hinkel selbst dank seiner internationalen Erfahrung noch als Trumpf, momentan ist er der einzige fitte Nationalspieler im Freiburger Defensivverbund. Die lange Wettkampf-Abstinenz jedenfalls macht ihm keine Sorgen: "Fußball ist wie Fahrradfahren", findet er: "Das verlernt man nicht."