Bundesliga (D)

Hinkel: "Werde mich nicht hängen lassen"

Freiburg: Der Ex-Nationalspieler im Interview

Hinkel: "Werde mich nicht hängen lassen"

Will immer spielen, aber keine Unruhe stiften: Freiburgs Andreas Hinkel.

Will immer spielen, aber keine Unruhe stiften: Freiburgs Andreas Hinkel. picture alliance

kicker: Herr Hinkel, Sie traten am 6. Oktober an, um zu spielen und das Team nach vorne zu bringen, beides trat nicht ein.

Andreas Hinkel: Das würde ich so nicht sehen. Ich habe gleich am Anfang drei Spiele gemacht - ohne lange Eingewöhnungsphase. Obwohl ich wegen des Kreuzbandrisses anderthalb Jahre keinen Spielrhythmus hatte. In Freiburg habe ich nur die letzten beiden Spiele nicht gespielt. Klar ist, dass ich natürlich nicht gerne auf der Bank sitze.

kicker: Als Sie in Freiburg begannen, war der Sportclub mit 7 Punkten 15., jetzt ist er mit 13 Zählern Letzter, warum läuft es nicht?

Hinkel: Die Partie in Köln war natürlich ein Dämpfer. Aber davor hatten wir eine Serie von vier Spielen ohne Niederlage, wo wir mehr Siege hätten mitnehmen können. Dass jetzt das 0:4 in Köln und der letzte Tabellenplatz von der Gefühlslage her überwiegen, ist klar. So ein Rückschlag setzt sich fest im Kopf.

kicker: Woher rührt der Rückfall in der Anfangsphase der Saison?

Hinkel: Wir haben bis zum 0:1 das Spiel dominiert, nur, wir hatten keine zwingenden Chancen. Der Rest der ersten Halbzeit war auch noch okay, man konnte nicht erkennen, dass wir 0:4 untergehen werden. Nach dem Seitenwechsel war es erschreckend, dass wir so eingebrochen sind.

kicker: Was belastet Sie mehr: die Reservistenrolle in den beiden vergangenen Spielen oder der letzte Tabellenplatz?

Hinkel: Das Wichtigste ist, mit dem Sportclub Freiburg den Abstieg zu verhindern. Damit beschäftige ich mich am meisten. Dass ich immer spielen will und nicht zufrieden bin, wenn ich nicht spiele, wird aber auch jeder verstehen. Trotzdem bin ich ein Teamplayer und kein Unruhestifter. Ich muss die Entscheidung akzeptieren, werde mich nicht hängen lassen und hoffe natürlich, schon gegen Dortmund wieder in der Startelf zu stehen.

Wir werden den Spielbetrieb auch in der Rückrunde nicht einstellen und freiwillig in die 2. Liga absteigen.

Andreas Hinkel

kicker: Die Gefahr ist groß, dass es bei 13 Hinrundenpunkten bleibt. Damit haben noch nicht viele Mannschaften den Klassenerhalt geschafft.

Hinkel: Wir werden den Spielbetrieb auch in der Rückrunde nicht einstellen und freiwillig in die 2. Liga absteigen. In Freiburg wird jeder alles daran setzen, in der Bundesliga zu bleiben. Der Abstand zum Nichtabstiegsplatz beträgt ja nur zwei Punkte, er ist auf jeden Fall erreichbar.

kicker: Muss sich die Mannschaft einmal zusammensetzen, um die Misere aufzuarbeiten?

Hinkel: Nach dem letzten Hinrundenspiel sollten wir auf jeden Fall Bilanz ziehen.

kicker: Von Ihrem ganzen Background her gehören Sie auf jeden Fall zu den Führungsspielern. Können Sie der Rolle von der Ersatzbank aus gerecht werden?

Hinkel: Natürlich hat man auch als Ersatzspieler Einfluss, aber gerade im Abstiegskampf sind Routiniers auf dem Platz wichtig. Das habe ich damals als junger Spieler beim VfB hautnah miterlebt, Zvonimir Soldo und Krassimir Balakov haben der ganzen Mannschaft auf dem Platz Halt gegeben.