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Hoffenheim verpasst Schützenfest gegen Bologna

Gnabry: Stark als Vorbereiter, nachlässig als Vollstrecker

Hoffenheim verpasst Schützenfest gegen Bologna

Hatten gut Lachen nach dem 3:0 gegen Bologna: Hoffenheims Gnabry und Vogt.

Hatten gut Lachen nach dem 3:0 gegen Bologna: Hoffenheims Gnabry und Vogt. imago

TSG-Trainer Julian Nagelsmann schickte gegen Bologna ein 3-5-2-System auf den Rasen: Nordtveit, Hübner und Vogt bildeten die Dreierreihe, Geiger agierte auf der Sechs, Demirbay und Rupp bildeten die Doppel-Acht, Zuber und Kaderabek schoben über die Außenbahnen an. Im Sturm ohne echten Mittelstürmer durften Uth und Gnabry ran.

Das Freundschaftsspiel begann äußerst bissig. Rupp und Destro gerieten früh aneinander und sahen Gelb und auch ansonsten ging es in den Zweikämpfen ganz schön zur Sache.

Dann aber wurde es offensiv - und zwar für die Hoffenheimer. Per Doppelschlag gingen die Hausherren 2:0 in Führung und beide Male legte Gnabry auf. Erst wuchtete Kaderabek die Kugel unter die Latte zum Führungstor (16.), nur zwei Minuten später dribbelte Gnabry davon und bediente Rupp in der Mitte, der aus kurzer Distanz einschieben konnte.

Hoffenheim lag auf Kurs, doch die entscheidende Szene sollte sich in der 30. Minute abspielen, als sich Bolognas Rechtsverteidiger Torosidis ein Nachtreten gegen Rupp leistete und mit glatt Rot vom Platz flog. In Unterzahl war Bologna nur noch ein Spielball der Kraichgauer. Schon vor der Pause verpassten Gnabry, Demirbay und Zuber eine noch klarere Führung.

Nach dem Seitenwechsel - die TSG blieb zunächst unverändert - änderte sich das Bild kaum. Hoffenheim im Vorwärtsgang, Bologna überfordert und händeringend auf der Suche nach Konterchancen. Diese bleiben bis auf die Gegenstöße von Verdi (54., 75, 84.) aber die Ausnahme.

Der Bundesligist indes erhöhte relativ früh in der zweiten Hälfte zum 3:0. Gnabry trug sich nun in die Torschützenliste ein, nachdem er von Demirbay freigespielt worden war. Zunächst scheiterte der Nationalspieler noch an Keeper Mirante, doch sein Nachschuss saß (58.). In der Folge hätte der CL-Teilnehmer das Duell zu einem Schützenfest ausarten lassen können, doch vergab die TSG in Person von Rupp, Zuber und den in der 74. Minute eingewechselten Skenderovic und Hack noch weitere Großchancen.

Eine knappe Viertelstunde vor dem Ende brachte Nagelsmann auch Akpoguma ins Spiel, der nach seinem Halswirbelbruch erstmals wieder auf dem Platz stand.

Inoffizieller Test gegen Bologna am Sonntag

Der Hoffenheimer Coach Nagelsmann hatte gegen Bologna nur fünf Spieler auf der Bank platziert und dies hatte folgenden Hintergrund: Um allen Spielern wirklich ausreichend Praxis zu geben, wird es am morgigen Sonntag einen weiteren Test gegen Bologna gegen, der allerdings dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden wird.

Stimmen zum Spiel

Julian Nagelsmann: "Ich bin sehr zufrieden mit diesem Test, auch wenn die Chancenverwertung zu wuünschen übrig ließ, aber das ist normal in dieser Phase. Es gab eine gute Aggressivität, aber es war fragwürdig, was Torosidis gemacht hat. Das war wenig intelligent. So hat er uns und seiner Mannschaft das Testspiel kaputt gemacht. So offensichtlich nachzutreten, ist dämlich."

Das war wenig intelligent. So hat er uns und seiner Mannschaft das Testspiel kaputt gemacht. So offensichtlich nachzutreten, ist dämlich.

Julian Nagelsmann über Torosidis' Nachtreten

Für die Hoffenheimer war es der zweite Test, indem der Gegner frühuzeitig in Unterzahl geriet. "Das Überzahlspiel haben wir jetzt ausreichend trainiert", so Nagelsmann süffisant.

Havard Nordtveit: "Es war ein guter Test und es war auch gut, dass Temperatur im Spiel war. Das gehört zum Fußball. Aber es ist schade, dass die Rote Karte das Spiel verändert hat, aber so sind nun einmal die Regeln."

Michael Pfeifer