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Houara: "Deutschland ist eine Dampfwalze"

Französinnen zwischen Selbstbewusstsein und Ehrfurcht

Houara: "Deutschland ist eine Dampfwalze"

Kompromisslos im Zweikampf: Frankreichs Jessica Houara-D'Hommeaux (li.) hat Respekt vor Deutschland.

Kompromisslos im Zweikampf: Frankreichs Jessica Houara-D'Hommeaux (li.) hat Respekt vor Deutschland. Getty Images

Anlaufschwierigkeiten offensiv verjagt

In der Gruppenphase benötigte die französische Mannschaft etwas Anlaufzeit, nach dem zweiten Spieltag und "nur" drei Punkten musste gar um den Einzug ins Achtelfinale gebangt werden. Ein krachender 5:0-Erfolg über Mexiko wischte aber die letzten Zweifel eindrucksvoll weg. Speziell in der Offensive scheint endgültig der Knoten geplatzt: schnelle, präzise Kombinationen, druckvolles Angriffsspiel in die Vertikale - und zwei treffsichere Sturmspitzen.

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Eugenie Le Sommer (Olympique Lyon) und Marie-Laure Delie (Paris St. Germain), die beide bereits je dreimal einnetzten, harmonieren in der Abteilung Attacke hervorragend. Zudem gilt das französische Team als wahre "Ballbesitz-Maschine", im Turnier weist die Elf von Trainer Philippe Bergeroo die höchsten Werte auf. Und auch in Sachen Präzision macht der "Equipe Tricolore" kaum einer etwas vor.

Wir sind Weltranglistendritter. Das ist nichts im Vergleich zu den deutschen Erfolgen.

Houara-D'Hommeaux vor dem Viertelfinal-Kracher

Doch jetzt wartet im Vergleich zu den bisherigen Kontrahentinnen ein ganz anderes Kaliber. Deswegen geht Frankreich auch mit gemischten Gefühlen in das Spiel am kommenden Freitag: "Wir sind Weltranglistendritter. Das ist gut, aber es ist nichts im Vergleich zu den deutschen Erfolgen. Wir kommen näher, aber Deutschland ist eine Dampfwalze", äußerte etwa Jessica Houara-D'Hommeaux fast ehrfürchtig.

Französische Vorteile: Unbekümmertheit und Selbstvertrauen

Einen großen Vorteil sieht die 27-jährige Verteidigerin aber vor dem Duell in Montreal: "Es ist ein großes Spiel, aber ohne Druck für uns. Wir müssen Vertrauen in unsere Stärken haben." Zu früh kommt das Aufeinandertreffen mit der Elf von Bundestrainerin Silvia Neid keineswegs. "Wir fühlen uns bereit. Der Schlüssel wird die Einstellung sein, wir müssen wie gegen Mexiko und Südkorea füreinander kämpfen", so die Abwehrspezialistin.

Für sie persönlich ist die deutsche Mannschaft keineswegs eine Unbekannte, und das obwohl Houara-D'Hommeaux bislang noch nicht außerhalb ihrer französischen Heimat aktiv war. Das deutsche Verteidigerduo um Annike Krahn und Josephine Henning gehört auf Vereinsebene zu ihren Konkurrentinnen. "Wir sind befreundet und ich treffe sie gerne abseits des Feldes, aber erst nach dem Spiel. Wir sind zwar im gleichen Hotel untergebracht, laufen uns aber nicht über den Weg. Annike habe ich in den drei Tagen hier nur einmal gesehen", gewährt Houara-D'Hommeaux einen Blick hinter die Kulissen.

msc