Eine der wenigen Chancen im ersten Durchgang: Ein Freistoßknaller des späteren Torschützen Jansen fliegt knapp vorbei. picture-alliance
HSV-Coach Bruno Labbadia musste nach dem 1:1 bei Mainz 05 in der Bundesliga auf den kurzfristig erkrankten Rozehnal verzichten. Auch Elia wurde nach seiner Bänderverletzung nicht rechtzeitig fit, Torun war gar nicht im Kader. Rincon, Tesche und Berg kamen neu ins Team, Boateng rutschte aus dem Mittelfeld in die Innenverteidigung, Berg spielte einzige echte Spitze.
Bei Rapid präsentierte Trainer Peter Pacult im Vergleich zur 0:3-Heimschlappe gegen Hapoel Tel Aviv in der Europa League zwei Neue: Jovanovic und Kulovits begannen für Patocka und Dober (Bank).
Rapid startete bei Temperaturen knapp unter Null forsch, agierte selbstbewusst und ballsicher und war wie gewohnt bei Standards eminent gefährlich (2.).
Beim nervösen HSV lief zu Beginn nicht viel zusammen, spätestens Mitte der gegnerischen Hälfte war das Leder auch auf Grund hoher Aggressivität der Wiener weg. Wenigstens stellten sich Jarolim & Co. defensiv bald besser auf den Gegner ein, so dass sich die beiden Teams im Mittelfeld gegenseitig neutralisierten.
Die Bedeutung der Partie war den Kontrahenten anzumerken. Nur keinen Fehler machen, lautete die Devise. Tormöglichkeiten blieben in einem intensiven Spiel Mangelware - Jansens fulminanter Freistoßknaller einen Meter am Winkel vorbei war die erste echte (23.).
Immerhin übernahm die Labbadia-Elf danach immer deutlicher das Kommando, eliminierte durch einen gut aufgelegten Rincon das Kreativzentrum des Gegners (Hofmann) und setzte sich zeitweise in der Hälfte der Österreicher fest. Die wussten sich nun des Öfteren nur mit Fouls zu helfen - Gelb für Pehlivan und Heikkinen binnen zwei Minuten war das Resultat (24., 26.).
Die Pacult-Schützlinge konnten sich nun kaum mehr befreien. Lediglich das Spiel in die Spitze auf Berg, der zu sehr auf sich alleine gestellt war, ließ bei Hamburg zu Wünschen übrig. Bis zur Pause blieb es nickelig, Katzer (35.) Jarolim (38.) und Soma (40.) teilten kräftig aus und sahen jeweils ebenfalls den Gelben Karton.
Weitere Begegnungen
Ohne personelle Änderungen ging es nach Wiederanpfiff weiter. Mit einem Paukenschlag! Nach einem weitem Abschlag von Rost wollte Jovanovic das Leder zu seinem Keeper zurückspielen. Zu kurz, dem lauernden Jansen genau in den Lauf, der aus elf Metern Payer keine Abwehrchance ließ (47.).
Rapid schaltete sofort um und investierte mehr ins Offenspiel, untermauert durch den Wechsel Salihi - Pehlivan (52.), musste aber zunächst einen weiteren Nackenschlag hinnehmen: Demel passte in Höhe des Strafraums in die Mitte. Jansen ließ den Ball durchlaufen, den Berg kurz annahm und aus der Drehung mit rechts ins linke Eck einnetzte (53.) - 4. Tor des Schweden in der Gruppenphase.
Die Wiener spielten weiter munter nach vorne, drohte doch das Aus im Wettbewerb. Und Hamburg war im Glück: Nach einem Freistoß prallte das Sportgerät in die Höhe. Rost lief raus, verpasste das Leder und räumte stattdessen Jelavic um. Das Spiel lief weiter, Heikkinens Fallrückzieher landete am Außenpfosten - doppeltes Glück für die Gastgeber (56.).
Der HSV verlegte sich in der Folge nicht auf das Verwalten des Vorsprungs, hielt den Gegner vom eigenen Strafraum fern und war dem dritten Tor klar näher als die Österreicher dem Anschlusstreffer (Tesche, 58., Jansen, 68.)
Torschütze Berg ging, mit Petric kam einer aus dem Lazarett der Hanseaten zurück und feierte nach langer Verletzungspause sein Comeback (76.). Und der Kroate erlebte die letzten Möglichkeit der Partie durch Aogo (77.)und Tesche (82.), die unisono am besten Österreicher, Keeper Payer, scheiterten.
Hamburg ist weiter, für Rapid ist nach der Gruppenphase Schluss.
Am Samstag geht es für den HSV mit dem Heimspiel gegen Hoffenheim in der Liga weiter. Die Gruppenphase in der Europa League beschließen die Hanseaten am 17. Dezember im Spiel um Platz eins bei Hapoel Tel Aviv, wo ein Remis zum Gruppensieg genügt. Rapid hat sein letztes Spiel in der Europa League am selben Tag zu Hause gegen Celtic Glasgow.