2. Bundesliga (D)

Hürzelers klares Motto: "Wir anstatt Ich"

30-Jähriger warnt vor Atmosphäre auf dem Betzenberg

Hürzelers klares Motto: "Wir anstatt Ich"

Steigt mit dem FC St. Pauli am Samstag in die neue 2. Liga-Saison ein: Cheftrainer Fabian Hürzeler.

Steigt mit dem FC St. Pauli am Samstag in die neue 2. Liga-Saison ein: Cheftrainer Fabian Hürzeler. IMAGO/Oliver Ruhnke

13 Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen. So die Bilanz des Teams von Hürzeler, das in der abgelaufenen Rückrunde der Saison 2022/23 den unangefochtenen ersten Platz belegte (41 Punkte).

Der noch junge Coach (30) stellte auf der Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Auftakt beim 1. FC Kaiserslautern klar, dass man sich nicht von "den Ergebnissen der Vorbereitung und der Rückrunde blenden" ließe, sondern vielmehr von null beginnt und sich erst wieder in einer Flow spielen müsse.

Hürzeler warnt vor Atmosphäre auf dem Betzenberg

"Es kommt darauf an, wie schnell sich ein Team formt und es schafft, Widerstände zu begrüßen", weiß Hürzeler, der mit dem Sieg in Nürnberg Mitte Januar (1:0) den erwähnten Flow, den man offensichtlich benötigt um oben mitzuspielen, herbeiführte. Mit Blick aufs Duell am ersten Spieltag am Samstag um 13 Uhr (LIVE! bei kicker) in Kaiserslautern, das vergangene Saison als Aufsteiger aus der 3. Liga für Furore sorgte und einen guten neunten Platz belegte, merkt er an, dass "wir nicht nur gegen die Mannschaft auf dem Platz, sondern auch gegen die auf der Tribüne spielen".

Wohl wahr. Der Betzenberg entfacht nicht selten seine ganz eigene Atmosphäre. Das Stadion dürfte am Samstagmittag annäherend ausverkauft sein. "Es wird eine große Herausforderung für uns." Hürzeler, der in der letzten Sommervorbereitung noch als Co-Trainer unter Timo Schultz (jetzt FC Basel) fungierte, wies auf das vertikale Spiel und die Tiefenläufe des FCK hin.

Konstanz als Grundgerüst zum Erfolg

Nicht nur aufs Wochenende vorausgeblickt, strebt Hürzeler an, "Konstanz in die Leistungen und in die Entwicklung zu bringen". Wenn seine Mannschaft die vorgegebene Marschroute umsetzt, "dann sollten wir ein Gegner sein, gegen den niemand gerne spielen will".

Doch auch die Punkte, in denen noch Verbesserungsbedarf herrscht, sprach der in Houston (USA) geborene Deutsch-Schweizer, der auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, an. So verriet er, dass es "genug Schwachstellen in unserem Spiel gibt, die ich intern ausgemacht habe". Ins  Detail wollte Hürzeler verständlicherweise aber nicht gehen.

Angesprochen auf Oladapo Afolayan, überbrachte der 30-Jährige indes eine positive Nachricht: Der Außenbahnspieler stieg in dieser Woche wieder voll ins Training ein und ist fürs Wochenende auf jeden Fall eine Option.

Treu oder Ritzka: Wer nimmt Paqaradas Platz ein?

Wie der FCSP die entstandene Lücke auf der linken Außenbahn, welche in der Vorsaison noch von dem nach Köln abgewanderten Leart Paqarada, schließen möchte, erläuterte Hürzeler auch und stellte gleichzeitig fest, dass man die neuen Alternativen nicht mit Paqarada vergleichen dürfe. "Wir verlieren eine gewisse Qualität, die wir versuchen zu kompensieren. Wir haben Philipp Treu (Neuzugang von Freiburg II) und Lars Ritzka, die in der Vorbereitung sehr, sehr gute Dinge gemacht haben".

Zusammengefasst beschrieb Hürzeler den Fußball, den er anstrebt als "leidenschaftlich und mit viel Intensität". Anstatt auf Einzelspieler zu achten, ist ihm das Kollektiv viel wichtiger. Wenn das Gerüst also funktioniert, kommen die anderen Aspekte ganz von alleine. Dann glänzen die Einzelspieler in der Mannschaft. "Bei mir wird immer das klare Motto sein: 'Wir anstatt ich'".

Auf Nachfrage, welche Rolle Elias Saad in der kommenden Saison spiele und ob der 23-jährige Angreifer ein Gewinner der Vorbereitung sei, antworte Hürzeler schmunzelnd: "Alle sind Gewinner."

hob

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