Bundesliga

Im Westen die Besten: SKN-Frauen vor achtem Meistertitel in Folge

Europas Frauen-Serienmeister

Im Westen die Besten: SKN-Frauen vor achtem Meistertitel in Folge

SKN-Frauen-Obmann Schmaus, Ex-ÖFB-Präsident Gartler und Kapitänin Eder mit dem Teller 2022.

SKN-Frauen-Obmann Schmaus, Ex-ÖFB-Präsident Gartler und Kapitänin Eder mit dem Teller 2022. GEPA pictures

Als Wilfried Schmaus 2008 erstmals bei den SKN-Frauen (damals noch FSK St. Pölten-Spratzern) aufkreuzte, meinte er, er möchte mit der Mannschaft einmal zu einem internationalen Spiel fliegen. Mittlerweile kommt er bei den Champions-League-Auslosung vielmehr ins Schwitzen, ob er eh kein Geld für Charterflüge aufstellen muss, sondern die Destinationen per Linienflug gut erreichbar sind.

Seit 2015 wurden die SKN-Frauen immer österreichischer Meister. Sonntagmittag können sie es das achte Mal in Folge werden (2020 wurde die Liga abgebrochen), vorausgesetzt der SPG Altach/Vorderland gelingt keine saftige Überraschung und zwingt die "Wölfinnen" nach 78 Bundesliga-Spielen ohne Niederlage in die Knie.

Frauen-Bundesliga - 16. Spieltag

Mit acht Meisterschaften in Folge wären die SKN-Frauen in Europa weit vorne mit dabei. Aktuell das längste Abo laufen hat der SFK Sarajevo 2000, der seit 2003 immer bosnischer Meister wurde. Seit 2011 die Nase vorne in Rumänien hat Olimpica Cluj, in Serbien Spartak Subotica. Beide könnten nächstes Wochenende schon ihren 13. Streich feiern. PAOK Saloniki hat in Griechenland den neunten Meistertitel in Folge heuer schon in der Tasche, Vllaznia Shkoder in Albanien den neunten vor Augen.

Vom kicker darauf angesprochen, gesteht Schmaus: "Das alles wusste ich nicht. Ich bin kein Statistiker. Ich vermisse nur KI aus Färöer." Den Klaksvik-Frauen funkte nach 16 Meistertiteln in Folge 2017 aber EB Streymur/Skala das erste Mal dazwischen. "Dann sind wir also der westlichste Serienmeister in Europa", lacht Schmaus.

In der NV Arena durften die SKN-Frauen aus unterschiedlichsten Gründen noch nie einen Meistertitel feiern. Diesen Sonntag gehören die Bimbo-Binder-Promenade und die Liese-Prokop-Allee in St. Pölten den Triathleten, dafür wird die Liese-Prokop-Arena in Rohrbach an der Gölsen für die "Wölfinnen" aufgesperrt.

"Theoretisch könnten wir die NV Arena zwar nützen, aber die zahlreichen Sperren wollen wir unseren Zuschauern nicht antun", sagt Schmaus. Also hat der Rohrbacher kurzerhand ein Spiel quasi vor seiner Haustür organisiert. "Die Leute dort kenne ich gut, die Männer spielen schon am Samstag und ein Frauen-Cupfinale wurde dort auch schon ausgetragen. Die Infrastruktur passt hervorragend und den Altachern ist es egal, wo genau sie nach über sieben Stunden Fahrt ihren Bus parken."

Noch wird nichts gedruckt

"Aber", hält Schmaus fest, "egal was passiert, Meister-Leiberl werden wir frühestens am letzten Spieltag anziehen." Der ist dann in der NV Arena. Für Kapitänin Jasmin Eder, Mateja Zver und Julia Tabotta wäre es der achte Meistertitel mit dem SKN, für Alexandra Biirova der sechste. Die Slowakin kam 2015 aus Neulengbach. St. Pöltens NÖ-Rivale sammelte von 2003 bis 2014 zwölf Meistertitel in Folge.

Eder (31, beim ÖFB beschäftigt) und Stefanie Enzinger (33, Sportwissenschafterin) werden danach ihre Karrieren beenden. "Das ist schlichtweg zu akzeptieren. Vor allem, wenn man bedenkt, was sie mit uns schon alles erreicht haben und wie groß der Aufwand geworden ist", sagt Schmaus. Neben 23 Pflichtspielen absolviert(e) der SKN diese Saison zehn (größtenteils internationale) Testspiele. Etwaige ÖFB-Länderspiele noch gar nicht miteingerechnet.

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Thomas Schöpf

Die Kapitäninnen der Frauen-Bundesliga