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Immer wieder Juve: Von Baggio über Chiesa bis hin zu Vlahovic

Turin bedient sich mal wieder in Florenz

Immer wieder Juve: Von Baggio über Chiesa bis hin zu Vlahovic

Längere Zeit ist der Name Dusan Vlahovic bei der AC Florenz lautstark erklungen - nun nicht mehr.

Längere Zeit ist der Name Dusan Vlahovic bei der AC Florenz lautstark erklungen - nun nicht mehr. imago images/NurPhoto

Dusan Vlahovic hat sich in Florenz zu einem Top-Stürmer entwickelt, doch schon länger war klar, dass der Serbe nicht für immer bei der Viola bleiben wollte. Das stand spätestens fest, als der Angreifer eine Vertragsverlängerung ablehnte. Nun wechselte der 22-Jährige just an seinem Geburtstag zu Rekordmeister Juve - ausgerechnet Juve, dürften sich viele Fiorentina-Fans dabei gedacht haben.

Bei so manchen Anhänger der Toskaner war nämlich in den vergangenen Wochen die Hoffnung groß gewesen, dass sich die Alte Dame diesmal nicht in Florenz bedienen würde, zumal Klubboss Rocco Commisso auch immer mal wieder betont hatte, sein Juwel nicht an die Alte Dame abgeben zu wollen. Doch genau das ist am Ende passiert.

Der serbische Torgarant, der in mit 17 Treffern in 21 Partien zusammen mit Lazio-Ass Ciro Immobile (17 Tore in 19 Spielen) die Torjägerliste der Serie A anführt, ist für mindestens 70 Millionen Euro nach Turin gewechselt - und damit zum großen Rivalen aus dem Norden. 

Eingefleischte Fans warfen folglich Commisso und Sportdirektor Joe Barone vor, erneut "einen Deal mit dem ultimativen Übel gemacht" zu haben. Ultimatives Übel? Unter anderem sorgen zwei vermeintlich gestohlene Meisterschaften dafür, dass man in der  Stadt der Medici seit Jahren nicht mehr gut auf Juve zu sprechen ist.

Die Geschichte wiederholt sich immer wieder

In Florenz dürfte so manch einer längst genervt sein, dass die Alte Dame sich in schöner Regelmäßigkeit beim Personal der Viola bedient: Vor Vlahovic verließen unter anderem Federico Chiesa 2020, dessen Namensvetter Bernardeschi 2014 oder auch Felipe Melo 2009 die Toskana gen Turin - und natürlich gab es da auch einen Roberto Baggio, der diesen Weg schon im fernen Jahr 1990 bewältigt hatte - offenbar unfreiwillig.

Vlahovic

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Baggio wurde für zirka 15 Milliarden Lira (15,2 Mio. DM) verkauft, damals war es der teuerste Transfer der Welt. "Ich wollte nicht weg, man verkaufte mich gegen meinen Willen. Mein Herz wird immer violett bleiben", sagte der Edeltechniker damals. Viele nahmen im die Geschichte ab, zumal sich Baggio bei seiner Präsentation nicht mit Juve-Schal fotografieren ließ und diesen lieber versteckte. Seine Beliebtheit in Florenz steigerte er gar noch, als er sich weigerte, beim ersten Duell mit seinem Ex-Klub einen Elfmeter für Juve zu schießen. 

Die Florentiner Fan-Seele kochte auch 2020, als das Eigengewächs und langjährige Aushängeschild dem Lockruf des Geldes (und damit einhergehenden größeren Chancen auf sportliche Erfolge) folgte und nach Turin wechselte. Fans kanalisierten schon damals ihre Wut auf den Spieler. So ist auch diesmal, viel mehr bleibt ihnen aber auch nicht übrig. 

mag

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