Der "eingesperrte Löwe" Alexis Sanchez durfte sich beim akut abstiegsbedrohten Parma Calcio mal wieder beweisen - und avancierte mit seinem Doppelpack gleich mal zum Matchwinner für Inter Mailand. Beim Duell der zurzeit heißesten italienischen Mannschaften setzte Antonio Conte trotzdem auf sein erfolgsgekröntes 31-Tore-Duo bestehend aus Lukaku (18 Treffer) und Martinez (13) in der Spitze. Angesichts dessen, dass sich an diesem Montagabend im Giuseppe Meazza die beiden besten Offensivreihen der Serie A gegenüberstanden, war ein Torspektakel zu erwarten - in dieser Hinsicht wurde man aber enttäuscht.
Defensive Dominanz und ein riskantes Rückspiel
Wieso? Ganz einfach: Inter Mailand und Atalanta Bergamo lieferten sich zwar ein intensives Spiel auf hohem taktischen Niveau, doch hochkarätige Abschlüsse blieben die Seltenheit. Während die Bergamasken um Aktionen bemüht waren, verließ sich Inter voll und ganz auf seine tiefstehenden Ketten und das Umschaltspiel. Durch einen blitzschnellen Mailänder Konter wurde es auch zum ersten Mal gefährlich: Entgegen der Erwartungen war es nicht ein weiterer Geniestreich von Lukaku, sondern ein riskanter Rückpass von Romero, den Sportiello mit großem Einsatz entschärfen musste (15.). Unter dem Strich bekam Bergamo die beste Offensive der Liga hervorragend in den Griff, dabei stach besonders Djimsiti heraus, der besonders dem belgischen Top-Stürmer das Leben schwermachte.
Im fremden Hoheitsgebiet sorgte Atalanta hingegen durch sein frühes sowie mannorientiertes Anlaufen für ordentlich Betrieb und erzwang einige Ballverluste, die für den Spitzenreiter der Serie A letztlich ohne schwerwiegende Folgen blieben. In der 40. Minute hatte das Warten auf ein Highlight dann ein Ende: Zapata verbuchte nach einer Ecke den ersten vielversprechenden Abschluss, brachte seinen Kopfball aus kurzer Distanz aber nicht am stark reagierenden Handanovic vorbei. So ging es ohne Treffer - und für Inter ohne einen Schuss auf das gegnerische Tor - in die Halbzeit.
Nach Skriniar-Treffer: Inter schließt die Pforte
Wie so oft in dieser Saison legte Inter nach dem Seitenwechsel einen etwas höheren Gang ein, tauchte vermehrt in der gegnerischen Hälfte auf und schlug nach einem Standard eiskalt zu: Skriniar profitierte von einer unübersichtlichen Situation vor dem Tor von Sportiello und vollstreckte aus dem Getümmel ins untere linke Eck zur 1:0-Führung (54.). Mit dem Momentum im Rücken war Lukaku kurz darauf allein auf weiter Flur, als im letzten Moment Romero dazwischen grätschte (57.).
Aufgrund der exzellenten Raumaufteilung der Mailänder kam die unter Zugzwang stehende Gasperini-Elf nur selten ins Tempo und folglich zu wenigen Möglichkeiten auf den Ausgleich. Die beste offenbarte sich Neun-Tore-Stürmer Zapata, der von der Strafraumkante nur knapp verzog (69.). Atalanta probierte einiges, fand letztlich aber kein Mittel, um das Mailänder Bollwerk zu knacken. Zum ersten Mal seit dem 19. November 2017 hatte Inter in San Siro gegen Atalanta gewonnen. Durch den zehnten Heimsieg in Serie blieb der Vorsprung auf Verfolger und Stadtrivale AC Mailand bei sechs Punkten. Indes rutschte Bergamo, das zuletzt am 4. Spieltag in Neapel auswärts verloren hatte, von den Champions-League-Rängen.