Wer Inter Mailand nach den Abgängen von Baumeister Antonio Conte (Sabbatjahr) und Star-Stürmer Romelu Lukaku (Chelsea) für die neue Saison nicht mehr als Meisterfavorit angesehen hatte, der dürfte sich nach dem überzeugenden Ligastart vielleicht doch zu einem anderen Schluss kommen.
Denn die mittlerweile von Simone Inzaghi trainierten Nerazzurri überrollten den CFC Genua am 1. Spieltag nach allen Regeln der Kunst. Mit Ballbesitz, reichlich Offensivdruck und feinen Spielzügen wurden die Weichen früh auf Sieg gestellt: Zunächst traf Skriniar nach perfekter Calhanoglu-Flanke per Kopf (6.), wenig später schlenzte der Türke nach Zusammenspiel mit Dzeko präzise rechts unten ins Eck - 2:0 (14.).
Apropos Neuzugänge: Der von Erzrivale Milan gekommene Calhanoglu sowie der von der Roma losgeeiste Inzaghi-Wunschspieler Dzeko benötigten überhaupt keine Eingewöhnungszeit, sie integrierten sich vielmehr prächtig ins Mailänder System um Aufbauspieler Brozovic und die beiden Mittelfeldwirbler Sensi sowie Barella - und trugen mit ihren Qualitäten dazu bei, dass Inter absolut spielbestimmend war.
Weil vom Cricket and Football Club bis auf zwei Abschlüsse Richtung Sirigu nichts kam (Pandev und Kallon jeweils in Minute 45), ging der 2:0-Vorsprung auch vollends in Ordnung. Perisic hatte eigentlich noch auf 3:0 erhöht, war aber hauchzart im Abseits gestanden.
Vidal lauert am goldrichtigen Fleck
Nach Wiederbeginn nahmen die Hausherren ein oder gar zwei Gänge raus, agierten zudem im Passspiel oft etwas zu lässig. Das ließ die Gäste aus Ligurien zwar etwas aufkommen, mehr als ein paar halbgare Abschlüsse in die Arme des aufmerksamen Torwarts Handanovic sprangen jedoch nicht heraus.
![Arturo Vidal lächelt Edin Dzeko an.](https://derivates.kicker.de/image/upload/c_crop%2Cx_0%2Cy_105%2Cw_3000%2Ch_1687/w_1000%2Cq_auto/v1/2021/08/22/d3eb9cce-206b-4cf0-9c02-b1b7ee86a53a.jpeg)
Beste Laune: Der erfolgreiche Inter-Joker Arturo Vidal lächelt in dieser Szene Edin Dzeko an. Getty Images
Und so war es am Ende Joker Vidal vorbehalten, zusammen mit Zielspieler Dzeko den Schlusspunkt zu setzen: Der Chilene staubte zunächst nach feiner Barella-Hackenvorlage aus nächster Nähe zum 3:0 ab (74.), ehe der ehemalige Bayer- sowie Bayern-Profi kurz vor Schluss auch noch perfekt für den einlaufenden Kopfballspezialisten Dzeko servierte (87.).
Am Ende feierte der 34-Jährige, der wie auch Dzeko und Calhanoglu an diesem Samstagabend im Giuseppe-Meazza-Stadion vor etwa 30.000 Zuschauern Treffer samt Assist sammelte, mit seinen Kollegen einen beeindruckenden Auftakt in die neue Serie-A-Saison. Sollte dieses Niveau beibehalten werden, dann ist mit den Mailändern sicherlich auch in diesem Jahr zu rechnen - zumal ab nächster Woche (Freitag, 20.45 Uhr, bei Hellas Verona) auch noch Stürmer-Star Lautaro Martinez (Gelbsperre) zurückerwartet wird.