Was für ein von Trainer Antonio Conte nahezu perfekt eingeschworener Haufen das Team von Inter Mailand ist, zeigte sich auch an diesem Sonntagabend. Denn vom Start weg beim Spitzenspiel gegen das zuvor sechsmal in Folge siegreiche Lazio Rom standen die Nerazzurri defensiv enorm sicher, zogen sich nach Ballverlusten im Gesamtverbund unfassbar schnell zurück, machten die Räume so eng und lauerten auf Gegenzüge.
Rein optisch war so zwar der Gast aus der Hauptstadt um Immobile, Correa oder Luis Alberto besser, sie alle bissen sich jedoch regelmäßig die Zähne an der Abwehr aus. Oder sie scheiterten am gewohnt starken Schlussmann Handanovic, der an diesem Abend sein 500. Serie-A-Spiel absolvierte (diese Marke hatten vor ihm nur 14 Akteure erreicht).
Lukaku vom Punkt, Lukaku vor der Pause
Auf der anderen Seite sah das ob der schnell angelegten Gegenschläge nach Balleroberungen vor allem über Lautaro Martinez sowie Lukaku schon deutlich gefährlicher aus - was schon in den ersten 45 Minuten deutlich mehr Ertrag brachte. So gab es nach einem zu risikoreichen Tackling von Hoedt an Lautaro Elfmeter, den Lukaku sicher verwandelte (22.). Der Belgier war es dann auch, der - nicht im Abseits - eiskalt zum 2:0 vollstreckte. Der Treffer zählte hierbei erst nach VAR-Check, weil zunächst die Fahne gehoben worden war.
Lukaku macht den Unterschied
Mit Wiederbeginn änderten die Hausherren an der Marschroute nichts, sie standen sicher, alle Offensivkräfte halfen defensiv mit. Und doch kam kurz Spannung rein, weil erst Hakimi vorne das 3:0 nicht machte (58.), direkt danach am eigenen Strafraum plump foulte. Und dann Milinkovic-Savic den direkten Freistoß ins Tor beförderte, indem er seinen Mitspieler Escalante anschoss und die Kugel so unhaltbar ins Gehäuse des machtlosen Handanovic flog (61.). Lange glühte der Hoffnungsschimmer jedoch nicht, weil schon kurz darauf Brozovic nach einer Balleroberung gegen Immobile die Kugel steil nach vorn zu Lukaku spielte. Der Inter-Star überrannte nun den 36-jährigen und viel zu langsamen Parolo und legte auch noch quer, sodass Lautaro lockerleicht zum 3:1 einschob (64.).
Lazio muss sich beugen
Die Schlussphase bot dann noch Erwartbares: Die Nerazzurri verwalteten das Ergebnis clever, die Biancocelesti bissen sich weiter die Zähne aus und ließen immer mehr die Köpfe hängen. Die erste Niederlage nach sechs Siegen am Stück war nicht mehr abzuwenden - und so siegte Inter verdient mit 3:1, erhöhte seinen Punktestand auf 50 Zähler und zog erstmals in dieser Saison als alleiniger Serie-A-Tabellenführer von dannen.