Inter Mailand musste am Dienstagabend den Anfang im Achtelfinale der Coppa Italia machen - und hatte als Gastgeber und turmhoher Favorit Außenseiter Pordenone Calcio zu Gast. Der Drittligist, der in der Lega Pro 1, Girone B aktuell Tabellenfünfter ist, erwies sich aber entgegen vieler Erwartungen als starker Gegner. Kampf, Leidenschaft und Wille warf der norditalienische Klub aus der Region Friaul-Julisch Venetien in die Waagschale.
Die nicht in der Bestbesetzung antretenden Nerazzurri taten sich derweil immens schwer, den Underdog auch tatsächlich an die Wand zu spielen. Wie im Handball belagerten die Lombarden zwar den gegnerischen Strafraum, doch richtig zwingend wurde es selten.
Es ging somit in die Verlängerung, in der der eingewechselte Top-Stürmer Mauro Icardi (16 Tore in 16 Ligaspielen) eine Flanke des ebenfalls eingewechselten Angreifers Ivan Perisic an den linken Pfosten nickte (104.). Pordenones Torwart Simone Perilli klärte außerdem noch einen Freistoß von Marcelo Brozovic zur Seite (105.+2). Letztlich war das alles aber zu wenig, um den tapferen Drittligisten tatsächlich ins Wanken zu bringen.
Nagatomo macht den Sieg klar
Das Elfmeterschießen musste demnach die Entscheidung bringen - und in diesem Thriller zeigte der Außenseiter Nerven: Zwar konnte trotz zweier Fehlschüsse ein 3:3 nach den ersten zehn Schützen erreicht werden. Doch dann versagten Giulio Parodi endgültig die Nerven, sodass der 101-malige japanische Nationalspieler Yuto Nagatomo den Sieg auf dem Fuß hatte - und der 31-jährige Profi, der seit 2011 bei Inter Mailand unter Vertrag steht, verwandelte nach Tippelschritten sicher links unten - 5:4.
Schnupperten in Mailand an der Sensation: die Fans von Drittligist Pordenone Calcio. imago
Somit zog der aktuelle Tabellenführer der Serie A gerade noch den Kopf aus der Schlinge - und wand eine herbe Blamage im Achtelfinale der Coppa Italia ab.