Inter-Trainer Antonio Conte hatte mit seiner Mannschaft zuletzt nach einem 2:1 gegen SPAL Ferrara die Serie-A-Tabellenführung vor Meister Juventus übernommen.
Roms-Coach Paulo Fonseca hatte dagegen ein wichtiges 3:1 bei Hellas Verona notiert und sich mit seinem Team oben im Tableau verankert. Allerdings musste der Portugiese für diesen Kracher zum Auftakt des 15. Spieltags auf zwei wichtige Akteure verzichten: Stürmer Dzeko schaffte es nach Fieberschüben unter der Woche nur auf die Bank, Stammtorwart Pau Lopez fiel dagegen kurzfristig mit einer Muskelverletzung aus. Dafür rückte der bereits 36-jährige Mirante ins Gehäuse der Giallorossi - und zeigt nach einem frühen Patzer von Vordermann Veretout direkt mit einer starken Tat, dass er noch immer was drauf hat (7.).
Zaniolo zu zentral - und Brozovic zu überhastet
In der Folge agierte das insgesamt überlegene Inter zunächst viele Minuten zu passiv. Das brachte wiederum die AS-Offensive vor den Augen von Stadiongast, Legende und Weltmeister Francesco Totti, der bekanntlich nach Jahrezehnten kein offizieller Teil seiner großen Liebe Roma mehr ist, verstärkt auf. Die beste Chance vergab hierbei der 20-jährige Zaniolo, der in Abwesenheit von Dzeko als "Falsche Neun" agierte und mit einem zu zentralen Schuss an Schlussmann Handanovic scheiterte (19.).
Weil sich bei den Giallorossi aber immer wieder teils krasse Fehlpässe einschlichen (auch bei Torwart Mirante), zeigte sich in den letzten Minuten des ersten Abschnitts wieder ein zweikampfstarkes Mailand gefährlicher. Und hier hätte das 1:0 fallen müssen, doch weder kam Vecinos Querpass für Lukaku kurz vor dem Fünfmeterraum an (42.) noch saß Brozovics brachialer Hammer aus guter Lage (44.).
Mirante hext schon wieder
Die zweiten 45 Minuten begannen dann wie die ersten - mit einer grandiosen Parade von Mirante, der nun einen Volleyschuss von Vecino per Top-Reflex abwehrte (48.). Der 36-jährige Oldie, früher bei Juventus, Parma oder Bologna aktiv und seit 2018 in der "Ewigen Stadt" unterwegs, war an diesem Abend nicht zu überwinden.
Als nächstes standen zunächst wieder viele Minuten der Harmlosigkeit auf beiden Seiten an, ehe der kränkliche Dzeko immerhin als Joker kam und sofort mehr Präsenz im Sturmzentrum hatte. Das tat der Roma sichtlich gut, die wieder selbst mehr Druck entfachte. Für ein Tor reichte das alles aber nicht mehr, auch die Bemühungen auf der anderen Seite führten nicht mehr zu erquicklichen Aktionen.
Und so musste Inter mit einer insgesamt auch in Ordnung gehenden Nullnummer gegen die Roma leben - und könnte die Tabellenführung am Samstagabend schon wieder verlieren, wenn Meister Juventus bei Lazio Rom gewinnen sollte (20.45 Uhr). Weiter geht es für die Mailänder in der Champions League am Dienstag (21 Uhr) gegen den FC Barcelona. Für die Roma dagegen steht am Europa-League-Donnerstag (21 Uhr) das Heimspiel gegen den Wolfsberger AC auf der Agenda.