Islands Coach Heimir Hallgrimsson wechselte nach der 0:2-Pleite gegen Nigeria dreimal: Gudmundsson, Halfredsson und Ingason spielten für Arnason, Bödvardsson und Gislason (alle drei Bank).
Kroatien-Trainer Zlatko Dalic wechselte im Vergleich zum 3:0-Erfolg über Argentinien fast seine komplette Elf durch, nur Modric und Perisic blieben im Team. Die neun personellen Veränderungen im Detail: Kalinic, Badelj, Caleta-Car, Corluka, Jedvaj, Kovacic, Kramaric, Pivaric und Pjaca begannen für Subasic, Brozovic, Lovren, Mandzukic, Rakitic, Rebic, Strinic, Vida und Vrsaljko.
Die Kroaten hatten zu Beginn viel Ballbesitz (insgesamt 65 Prozent im ersten Durchgang), Zählbares kam dabei allerdings nicht heraus. Island ließ den Gegner erst einmal spielen und konzentrierte sich auf die Defensivarbeit. Aber mit fortlaufender Spieldauer wurden die Wikinger immer mutiger: Magnusson köpfte den Ball am Tor vorbei (28.), Sigurdssons Freistoß war zu zentral (31.) und Bjarnason wurde zweimal geblockt (34.).
Finnbogason scheitert hauchzart
Gruppe D - 3. Spieltag
Von den Kockasti kam lange kein Abschluss, bis sich Perisic mal aus 18 Metern versuchte - und verzog (37.). Auf der Gegenseite hatte dann ein Bundesligaspieler die beste Chance der ersten Hälfte: Augsburgs Finnbogason verpasste das 1:0 aus 16 Metern nur um Zentimeter (40.). Gegen Ende des Durchgangs nahm die Partie noch einmal Fahrt auf, Modric setzte die Kugel links vorbei (41.) und Bjarnason (45.) sowie Gunnarsson (45.+2) scheiterten an Kroatiens stark reagierendem Keeper Kalinic. Somit ging es torlos in die Kabinen.
Badelj erst an die Latte - und dann rein
Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs gehörte Kroatien, genauer: Dem Ex-Hamburger Badelj. Zunächst setzte der Mittelfeldmann einen Distanzschuss an die Latte (51.), anschließend traf er im Sechzehner per Direktabnahme zum 1:0 (53.). Island zeigte sich davon nicht beeindruckt und hätte beinahe sofort geantwortet: Ingason fand erst seinen Meister in Kalinic (55.) und köpfte das Leder nach der anschließenden Ecke auf die Latte (56.).
Island drückt, Sigurdsson trifft
Die Isländer waren mittlerweile klar tonangebend, warfen alles nach vorne. Sigurdsson verzog (66.) und Bjarnason vergab eine erstklassige Chance, scheiterte freistehend links im Sechzehner (73.). Aber der Druck der Hallgrimsson-Schützlinge sollte sich auszahlen: Nach einem Handspiel von Lovren im Strafraum gab es Elfmeter, Sigurdsson blieb ganz cool und verwandelte trocken - 1:1 (76.).
Perisic sorgt für Kroatiens dritten Sieg
Die Wikinger brauchten allerdings einen Sieg, um Weiterzukommen, deswegen mussten sie alles auf eine Karte setzen, Gudmundssons Schuss war zu zentral (77.). Die Kroaten hatten nun Raum zum Kontern, nach einem sprang ein Freistoß raus, den Perisic knapp drüber setzte (85.). Auch Rakitics Standard drei Zeigerumdrehungen später war etwas zu hoch (88.). Island schien am Ende etwas die Puste auszugehen, Kramaric verpasste die erneute Führung für Kroatien nur knapp (89.). Dafür sorgte allerdings Perisic in der 90. Minute, als er ins rechte Eck traf. Dabei blieb es und Kroatien gewann auch das dritte Gruppenspiel. Die Isländer sind als Gruppenletzter mit nur einem Punkt raus.
Kroatien spielt am Sonntag (20 Uhr) in Nischni Nowgorod im Achtelfinale gegen Dänemark.